judas priest invincible shield
JUDAS PRIEST
Invincible Shield
(Heavy Metal)

 


Label: Sony Music
Format: (LP)

Release: 08.03.2024


Wer irgendwann seine Nase ins Genre Metal und Hardrock gesteckt hat, oder seine Ohren mit metallischen Klängen verwöhnt hat dem ist die britische Legende JUDAS PRIEST mit Sicherheit bekannt. Auch jeden die mit dem harten Genre nichts am Hut haben und zuhause über elektrisches Licht und fließendem Wasser verfügen, sind die Engländer zu mindestens mit „Breaking The Law“ schon irgendwann und irgendwo über die Gehörgänge gelaufen. Eine Legende also durch und durch.

Darum war der Aufschrei nach ihrem Auftritt beim Power Trip Festival (als Ersatz für Ozzy Osbourne) groß, als sie für 2024 ein neues Album ankündigten. Die Erwartungshaltung war seitens der Fans groß, ob die Band die Qualität ihres 2019 erschienenen 18. Albums „Firepower“ aufrechterhalten können. Die erste Singleauskopplung „Panic Attack“ schürten die Erwartungen noch um einiges mehr, den man hörte bei diesem Track schon, dass da wahrscheinlich Großes auf uns zukommt. Wahrscheinlich deshalb, da ja eine Schwalbe bekanntlich noch keinen Sommer macht und wie viele Bands kennt man, die eine großartige erste Nummer veröffentlicht haben und der nachkommende Rest dann eher mau war?

Die Befürchtungen verliefen aber dann schnell im Sand denn JUDAS PRIEST veröffentlichten peu à peu einen Kracher nach dem anderen. Und es kam wie es kommen musste: „Invincible Shield“ steht seinem Vorgänger in nichts nach. Nein, es stellt ihn in Sachen Härte und Abwechslung fast etwas in den Schatten.

Das Empfangstrio bestehend aus „Panic Attack“, „The Serpent and The King“ und dem Titeltrack war ja bereits vorab durch Auskopplungen bekannt und hinterlässt keine Lebenden. Hier wird abgedrückt, als ob es kein Morgen gibt. Auch die beiden folgenden Tracks „Devil In Disguise“ und „Gates Of Hell“, wobei ersterer mein geheimer Favorit auf dem Album ist, schlagen in dieselbe Kerbe und fordern den Hörer auf, seine Faust gen Himmel zu recken und ordentlich mitzugröhlen.

„Crown Of Horns“ kommt dann etwas bieder dagegen um die Ecke. Der Song, der bereits im Februar offiziell seinen Weg zu den Hörern und ins Netz gefunden hat, erinnert mich stark an die kunterbunte 80er Zeit von „Turbo“. Auch „God is My Witness“ ist nicht ganz mein Fall, obwohl er standesgemäß abrockt, aber irgendwas passt mir an dem Song nicht. Zum Glück besteht der für mich eher schwache Mittelteil nur aus diesen beiden Songs und PRIEST schließt mit 4 Granaten ihr 19. Studioalbum mehr als gekonnt ab. „Trial by Fire“ eröffnet den Abschluss hart und eingängig und der Song hat nichts mit dem gleichnamigen Song von SATAN zu tun. Mit „Escape From Reality“ verneigen sich die Priester scheinbar vor einer anderen Legende. Nämlich BLACK SABBATH, der doomige Song fält ganz anders aus als die restlichen Tracks, überzeugt aber durchaus. Beim Gesang scheint stimmlich Halford Ozzy zu danken, dass sie Ersatz beim „Power Trip Festival“ sein durften. „Sons of Thunder“ übergibt in knackiger Metal Art dann das Zepter an den Rausschmeißer „Giants In The Sky“. Und wenn schon im Titel das Wort „Gigantisch“ vorkommt, dann sollte auch der Song dieses Attribut beinhalten. Bei Mortal Kombat würde man das Prädikat „Flawless Victory“ verliehen bekommen, den „Giants in The Sky“ ist nicht nur ein sehr würdiger Abschluss, sondern sticht als weitere zukünftige Hymne der Band hervor.

JUDAS PRIEST zeigen mit ihrem neuen Werk auf, dass auch noch nach 50 Jahren noch jede Menge Metal in den Metal Gods steckt und sie diesen Titel nicht umsonst verliehen bekamen. Rob Halford ist stimmlich mit seinen 72 Jahren on Top und Probleme aus vergangene Zeiten scheinen kein Thema mehr zu sein. Ob es Live auch noch immer so klingt, wird die ausgedehnte und bereits meist ausverkaufte Tour in diesem Jahr zeigen. Die Rhythmussektion ist fest in der Hand von Scott Travis und Ian Hill (einiges verbliebenes Originalmitglied) und es ist auch schön, dass Glen Tipton, der trotz seiner Parkinson –Erkrankung immer noch festes Bandmitglied (im Studio, Live wird er nur sehr selten dabei sein) ist und sein Scherflein in Sachen Songwriting beigetragen hat. Richie Faulkner hat sich aber in den vergangenen 13 Jahren auch nichts zu Schulden kommen lassen und weiß wie ein JUDAS PRIEST Riff zu klingen hat.

Die Band hat ihren Titel als Metal Gods erfolgreich verteidigt und hat sich mit ihrem Schutzschild selbst einen weiteren Stein in ihre Krone gesetzt. Sollte „Invincible Shield“ das letzte Album ihrer Karriere sein, so haben die Briten alles richtiggemacht, aber ich denke mir, dass die Geschichte noch lange nicht zu Ende geschrieben ist.

Ps: Wer sich beim Kauf für die CD entscheidet, der sollte sich auf jeden Fall die Deluxe Version zulegen, denn die enthält drei wirklich gute Songs, die die paar Euro mehr, auf jeden Fall wert sind.


Tracklist „Invincible Shield„:
1. Panic Attack
2. The serpent And The king
3. Invincible Shield
4. Devil In Disguise
5. Gates Of Hell
6. Crown Of Horns
7. As God Is My Witness
8. Trial By Fire
9. Escape From Reality
10. Sons Of Thunder
11. Giants In The Sky
12. Fight Of Your Life (Bonus)
13. Vicious Circle (Bonus)
14. The Lodger (Bonus)
Gesamtspielzeit: 63:56

 


Band-Links:
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JUDAS PRIEST – Invincible Shield
LineUp:
Rob Halford - Vocals
Richie Faulkner - Guitars
Glenn Tipton - Guitars
Ian Hill - Bass
Scott Travis - Drums
9
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