Donnerstag, 28. Oktober 1982. Hammersmith Odeon, London. IRON MAIDEN spielen vor einem ausverkauften Haus. Dieses Konzert ist wegweisend für die Zukunft der Band, da sie gerade ihren Leadsänger gewechselt hat und versucht, die Proteste gegen ihr letztes Album „The Number Of The Beast“ zu entkräften. Man wirft ihnen Verbindungen zum Satanismus vor. Während des Konzertabends bahnt sich eine Tragödie an: Liam und Rose, die einer religiösen Sekte angehören, sind ebenfalls dort, bewaffnet mit genügend explosivem C4, um ein schreckliches Massaker anzurichten.
Sechs Wochen zuvor wird die Leiche des Journalisten Luke Wilkinson aus der Themse geborgen. Alles, was am Tatort gefunden wurde, deutet auf Selbstmord hin, aber Inspektor Andrew Briggs ist misstrauisch. Er beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln, da es sich bei dem Toten um seinen besten Freund handelt aber je tiefer er gräbt, desto komplizierter wird das Mosaik. Zwei scheinbar unterschiedliche Ereignisse, die jedoch durch einen dünnen Faden miteinander verbunden sind. Wer ist der Mörder? Und wer steckt hinter dem bevorstehenden Anschlag auf die legendäre Metal-Band?
Der Italiener Antonio Biggio, der bereits mit fünf Jahren Gedichte schrieb, hat neben dem Theater noch zwei weitere Leidenschaften in seinem Leben – Fußball und IRON MAIDEN. 2013 wanderte er mit Kind und Kegel nach England aus, um dort eine neue Karriere als Autor zu starten. 2020 übersetzte er das Buch “Loopyworld – The Iron Maiden Years” vom ehemaligen IRON MAIDEN Roadie Steve „Loopy“ Newhouse ins Italienische. Bei der Arbeit keimt in dem langjährigen Fan, der auch einen Blog über MAIDEN und alles Drumherum führt, die Idee für einen Roman, bei dem es natürlich um seine Lieblingsband gehen sollte. Und so entstand „Eddie Must Die“ ein fiktionaler Thriller, der sich aber um reale Fakten spinnt, die im Jahr 1982 stattfanden.
IRON MAIDEN tauschten Paul DiAnno durch Bruce Dickinson als Leadsänger aus und das gerade erschienene dritte Album „The Number Of The Beast“ stieß während der US-Tournee auf viel Gegenwind, da viele religiöse Fanatiker damals in der Band satanische Verbindungen und in den Konzerten die dazugehörigen bösen Rituale sahen. Alles Blödsinn wie der geneigte Fan weiß, aber Biggio spinnt daraus die vorliegende Geschichte, die zu unterhalten vermag, vor allem die Fans, da viele Fakten mit ins Buch eingebaut wurden und so viel will ich verraten, die Texte der Songs ausschlaggebend sind, damit Inspektor Andrews den Fall lösen und das Massaker verhindern kann. Der Roman bietet gewisse Spannung und Action, obwohl einige Twists schon vorhersehbar waren und ich persönlich das Ende und die Abwendung des Bombenanschlags mehr als kitschig und eigentlich als blöd und einfallslos empfunden habe. Die vielen Zeitsprünge empfand ich nach einiger Zeit auch eher mühselig.
Dennoch ist eine kurzweilige Unterhaltung entstanden, vorausgesetzt man ist dem Englischen oder Italienischen mächtig, denn eine deutsche Übersetzung gibt es bis dato noch nicht und da auch schon Teil 2 verfügbar ist („Eddie’s Grave“), befürchte ich, dass es eine solche noch auf sich warten lässt, sofern sie überhaupt je erscheint. Vielleicht wenn das dritte Buch erschienen ist und der Erfolg anhält, da laut Biggio eine Trilogie geplant ist.
Sei noch anzumerken, dass „Eddie Must Die“ mit einem Vorwort von Loopy Newhouse versehen ist und man sich beide Bücher kostenlos bei Amazon downloaden kann, sofern man einen Kindle besitzt.
Format: Paperback
Seiten: 398
Sprache: Englisch
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