ILLDISPOSED - In Chambers Of Sonic Disgust

ILLDISPOSED
In Chambers Of Sonic Disgust
(Death Metal)

 

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Label: Massacre Records
Format: (LP)

Release: 28.06.2024

Auch wenn es dieses Mal gut fünf Jahre gedauert, bis wir ein neues Album von ILLDISPOSED in Form von „In Chambers Of Sonic Disgust“ in Händen halten können, faul waren die dänischen Deather definitiv noch nie. Und so sind Bo Summer und seine Truppe nun schon beim fünfzehnten Album in etwas mehr als 30 Jahren Bandgeschichte angekommen.

Mag sein, dass Bo „Subwoofer“ Summer ob der Promo-Bilder etwas an Gewicht verloren hat, an Stimmvolumen definitiv nicht. Und so geht es mit „Spitting Your Pain“ nach kurzem Vorgeplänkel auch gleich zur Sache. Fette Riffs, tighte Rhythmen und ein Sänger in Bestform. Dabei schwingt sofort der typische Illdis-groove mit und man fühlt sich sofort zu Hause. Auch „I Walk Among The Living“ zeichnet sich durch grandiose Gitarrenarbeit und tiefe Growls aus, im Mittelteil gibt es einprägsame Leads und alles zerstampfende Doublebass.

Wo ILLDISPOSED am Vorgänger straighteren Death Metal präsentierten und auf Melodien weitestgehend verzichten, packen die Nordmänner mit „Lay Low“ dann umso mehr aus, und das Ganze passiert in Form von orchestralen Keys, die sich wunderbar im Hintergrund an den Groove anschmiegen und einen ersten Wiederkennungswert auf dem Album erzeugen. Dazu gesellt sich außerdem Sandie Gjørtz (DEFACING GOD), die auch später beim Melodic Death Hitkandidaten „I Suffer“ mit ARCH ENEMY-artigen Vocals den Fronter unterstützt. Die beiden Tracks gehören definitiv zu den Highlights. Dazu gesellt sich auch „The Ill-Disposed“, das überraschendweise keine klassische Bandhymne ist, sondern mit tonnenschweren Riffs, quietschenden Gitarren und tiefer gepitchter Stimme stark an MORBID ANGEL erinnert, im Mittelteil dann aber doch mit etwas anderer Gitarrenarbeit überrascht und begeistert. Leichten Schweden-Tod Anteil hat dann noch „Flying Free“, während „For Us“ einen der schnellsten ILLDISPOSED Tracks überhaupt darstellt und mit „All Electric“ gibt es noch eine verhältnismäßig entspannt treibende und sehr melodische Nummer.

ILLDISPOSED tun auch dieses Mal das, was sie am besten können, nämlich fett groovenden Death Metal abliefern. Dabei trauen sie sich aber wieder etwas weiter aus der Komfortzone, experimentieren wieder mit Keys und Synthies, bleiben dabei aber immer geschmackvoll. Ein weiteres Glanzstück in der sowieso starken Diskografie, das sich wieder etwas traut, auch wenn man an das visionäre Highlight-Album „1-800 Vindication“ erneut nicht rankommt.