Dark Side Of The Brain
(Alternative Metal | Modern Metal)
Label: Fearless Records
Format: (LP)
Release: 19.07.2024
FLAT BLACK ist eine astreine US-Alternative Metal Band mit rockigen Einflüssen und hymnischen Tracks, leider fehlt es den Newcomern noch an einer eigenen Identität – auch wenn viele Einflüsse herauszuhören sind – was nicht allzu schlimm wäre, wenn man doch den einen oder anderen zwingenden Track oder gar echten Hit in petto hätte.
Aber der Reihe nach, denn es hätte so schön sein können. Mit FIVE FINGER DEATH PUNCH hatten Zoltan Bathory und Ivan Moody einen etwas holprigen Start, was ihren zweiten Gitarristen anging und so musste die Gitarre gleich zwei Mal weitergereicht werden und ging 2009 an den 1970 geborenen Kanadier Thomas Jason Grinstead, besser bekannt als Jason Hook. Mit ihm entstanden Hitalben wie „War Is The Answer“ oder „Wrong Side Of Heaven“. Doch 2020 verließ er die US-Überflieger, um sich neue Herausforderungen zu suchen. Diese hört nun eben auf den Namen FLAT BLACK, mit der er nun sein Debüt „Dark Side Of The Brain“ via Fearless Records veröffentlicht.
Mit Drummer Rob Pierce, Basser Nick Diltz und Sänger Wes „Wrex“ Horton hat er auch definitiv fähige Männer zusammengetrommelt. Letzterer macht auch eine sehr gute Figur, tönt variabel irgendwo zwischen Nu Metal und hymnischem Rock und Metal. Der Opener „It’s Good To Be Angry“ tönt auch schon wütend, aber modern produziert und im Riffing mit rockigen Untertönen, doch geschmeidig aus den Boxen. Der Bass hingegen scheppert zeitweise Nu Metal-lastig und im Refrain wird es hymnisch bis schmalzig.
Und so spielt man sich durch die erste Hälfte des Albums, erinnert dabei auch etwas an DISTURBED, DROWNING POOL oder GODSMACK, wenn auch mit modernerer Note. „Justice Will Be Done“ geht etwas flotter nach vorne, die Drums walzen gewaltig und Wrex haut auch ein paar Screams raus. „Halo“ und der mit cleanen Gitarren ausgestattete Powerballade „Home“ gehen gut und geschmeidig ins Ohr und auch „A Bit Of Lightning“ bringt dank Akustik-Gitarre im Hintergrund und einfühlsamen Vocals noch mehr Emotionen mit.
Als ich mir dann denke, dass mir das Album schön langsam zu lang wird, überrascht man dann aber plötzlich mit dem fiesen Brecher „It’s Your Lack Of Respect“, das in bester DEVILDRIVER Manier mit einem furiosen und technisch anspruchsvollen Einstieg Lust auf mehr macht. Der Fronter klingt wie ein Mix aus Corey Taylor in Ivan Moody und auch musikalisch bewegt sich Hook hier erstmals näher an seine vorherige Combo. Und so ballert auch das Groove-Monster „Nothing To Some“ recht fies im Anschluss, ehe man mit dem mit vielen elektronischen Spielereien versehenen Titeltrack und ein paar Rap-Passagen wieder zum Modern/Alternative/Nu Metal Mix wechselt. Und mit „Villain“ versucht man dann noch einen echten (Rock)Radio-Hit zu liefern, der es in den Staaten durchaus in die Heavy Rotation schaffen könnte, denn dieser Track hat wohl das größte Hitpotential.
Trotz der anfänglichen Kritik ist „Dark Side Of The Brain“ ein stimmiges, rundes und technisch einwandfreies Album mit einigen kleineren Highlights, keinem echten Ausfall und einer mehr als versierten Band, die durchaus Potential zum großen Ding der nächsten Jahre hat.
Tracklist „Dark Side Of The Brain“:
1. It’s OK To Be Angry
2. Justice Will Be Done
3. Sideways
4. A Bit Of Lightning
5. Unwanted
6. Home
7. Halo
8. It’s Your Lack Of Respect
9. Nothing To Some (feat. Corey Taylor)
10. Dark Side Of The Brain
11. Villain
12. Youth N Eyes
13. Tidal Wave
14. Let It Go
Gesamtspielzeit: –
Band-Links:
