Während meines Reviews von SACRED OUTCRYs „Towers Of Gold“ im letzten Jahr, das mich stark an die Musik von WARLORD erinnerte, musste ich leider feststellen, dass der Gründer, Gitarrist & der kreative Kopf hinter WARLORD – namentlich William J. Tsamis – bereits 2021 im Alter von 60 Jahren gestorben ist. SACRED OUTCRY widmeten ihr zweites Album diesem Ausnahmemusiker.
Drei Jahre nach seinem Tod erscheint jetzt mit „Free Spirit Soar“ das wahrscheinlich letzte Album der Band, die seit ihrem Debüt „Deliver Us“ (1983), als Urheber des Epic Metal gilt. Sänger Giles Lavery, der auch als Produzent fungiert, war es ein Bedürfnis dieses Album als Vermächtnis von Tsamis zu veröffentlichen und die Musik, die auf einem Demo Band vorliegend war, im Sinne des Verstorbenen fertigzustellen.
Alle Songs von „Free Spirits Soar“ stammen aus der Feder von William und obwohl die meisten Gitarrenparts von Eric Juris eingespielt wurden, schaute Lavery drauf, dass so viele wie möglich der vorhandenen Gitarrenarbeit aus dem Demo übernommen und eingefügt wurde. So kann man Tsaris posthum noch einmal bei seinem Gitarrenspiel bewundern.
Viel gibt es nicht zu sagen über die acht Songs, außer, dass derjenige, der mit dem Werk von WARLORD vertraut ist, die Handschrift Tsaris sofort erkennt. Die Nähe zum Vorgänger „The Holy Empire“ (2013) ist schlichtweg nicht zu überhören, auch wenn ich finde, dass es dem jetzigen Album etwas an Härte fehlt.
„Wir haben uns wirklich sehr darum bemüht, seine Arrangements möglichst originalgetreu umzusetzen“ so Giles Lavery in einem Statement. Diese Umsetzung ist der Band, bei der auch noch Originaldrummer Mark Zonder mit von der Partie ist, hörbar gut gelungen.
Es wird wohl das letzte Album sein, befürchte ich, da jetzt schon (obwohl die CD und MC zwei Bonustracks beinhalten, beide lagen mir aber für dieses Review nicht vor) zwei überarbeitete Nummern („Behold A Pale Horse“, „Revelation XIX“), die er mit seiner 2015 verstorbenen Frau Vidonne Sayre-Riemenschneider (aka Vidonne Sherri Tsamis) für sein Projekt LORDIAN GUARD geschrieben hat, hier enthalten sind. So scheint es, dass mit Tsamis auch der kreative Spirit von WARLORD zu Grabe getragen wurde. Wenn es so sein sollte, dann hält „Free Spirit Soar“ sein Erbe in Ehren und bildet einen würdigen Abschluss einer großartigen Band.
Tracklist „Free Spirit Soar“:
1. Behold A Pale Horse
2. The Rider
3. Conquerors
4. Worms Of The Earth
5. Free Spirit Soar
6. The Bell Tolls
7. Alarm
8. Revelation XIX
Gesamtspielzeit: 47:11
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