Nachdem es im Sommer ja immer etwas flaute in den lokalen Clubs und Konzerthallen gibt, genießen die Musikfans ja aktuell vorrangig ihre Musik im Freien bei Festivals oder klassischen Open Air Konzerten. Dennoch ist es schön, wenn sich immer mal wieder etwas tut. Und so freuten wir uns das erste Mal das Last in Linz besuchen zu dürfen. Im Keller eine Skate-Halle, anbei eine Bar, ein gemütlicher Gastgarten, ein Stockwerk für E-Sports, Seminarräume und auch die neue Heimat von SBÄM Records sowie eine nagelneue Halle, die eine angenehme Zahl für Untergrund-Konzerte, aber auch aufstrebende internationale Acts fassen kann. Dazu zählten auch ZEBRAHEAD, die nach ihren starken Auftritten am SBÄM Fest letztes Jahr sowie in der Arena Wien für Aufsehen sorgten. Die Amerikaner waren aber nicht allein gekommen, sondern hatten mit den Linzern ROPEWALKS und den Burgenländern SEBI zwei lokale Nachwuchstalente am Start.
Leider verpassten wir aufgrund der relativ frühen Beginnzeit um 19:15 den Opener ROPEWALKS, doch die Stimmung im und vor dem Last war schon großartig. Es wurde geplaudert, angestoßen und sich auf die kommenden Bands gefreut. SEBI aus dem Burgenland kamen mit viel Elan und hochmotiviert auf die Bühne und feuerten ihre punkigen Pop-Songs ab, dabei durfte es auch schon mal etwas abgefahrener werden und auch sommerliche Vibes kamen im abwechslungsreichen Set der sympathischen Truppe auf. Dennoch haben die Jungs ihre Hausaufgaben gemacht und wissen auch, wie man richtig schönen Punk mit Ohrwurmcharakter spielt. Dennoch weckte er das unterhalsame „Teenage Dirtbag“ Cover von WHEATUS das Publikum auf. Das konnte aber nicht anders und brüllte mit Inbrunst Zeilen wie: „I got two tickets to Iron Maiden, baby Come with me Friday, don’t say maybe“, mit und tanzten zum Beat, der dann erst ab der Hälfte so richtig punkig und flotter wurde, nachdem man sich zunächst nahe am Original hielt.
So unterhielten SEBI mühelos die Fans im Last in ihrer kurzen aber knackigen Show, blieben positiv in Erinnerung und werden Linz sicher bald wieder beehren dürfen. Auf Betriebstemparatur für den Mainact des Abends war man nach dieser Show auf jeden Fall schon mal.
Die Umbaupause wurde genutzt um nachzutanken und vor allem um an die frische, kühle Luft zu kommen, denn zu diesem Zeitpunkt war es schon verdammt warm in der Halle. Das besserte sich auch nicht, als ZEBRAHEAD mit ihrer energiegeladenen Show die Leute zu verdammt viel Bewegung animierten. Ohne große Umschweife ging es los und mit „When Both Sides Suck“ und „No Tomorrow“ hatte man die Massen sofort im Griff. Es wurde getanz, gepoggt, gemosht, gefeiert und was weiß ich noch alles. Aber alles lief friedlich und ohne Verletzungen ab. Mit ihrem Mix aus flottem Punk und Nu Metal Einlagen in Form von Sprechgesang, konnten die Herren auch an diesem Abend sofort Anklang finden und Fans verschiedener Geschmäcker bedienen. Beim dritten Stück „Postcards From Hell“ bat uns Frontmann Ali Tabatabatee kurz zu setzen, um dann: „Jump, Jump, Jump!, rufend wieder in die Höhe zu kommen. Die Party war in vollem Gange, die Band gut gelaunt, der Sound etwas basslastig und dumpf, aber gut und die Fans schwitzten was das Zeug hielt. Manch einer machte eine kurze Verschnaufpause an der kühlen Luft, andere feierten weiter mit „Lay Me To Rest“ und „Hey Dexter“. Zwischendurch wurde geblödelt und so meinte Ali, dass man doch bitte Merch kaufen sollte, man könnte sich sonst keine: „Hookers and cocaine“, mehr leisten. Adrian Mauriello, der seit 2021 die Zebra-Streifen trägt, ist heute schon fast nicht mehr von der Band wegzudenken und performte, als hätte er nie etwas anderes gemacht, aber auch Gitarrist Greg Bergdorf sorgte für Aufsehen mit seinem beeindruckenden Zwirbelbart, den er eher gemütlich über die Bühne spazieren trug.
Zwischendurch durfte die Skeleton-Crew in die Mitte treten. Man mass dazu sagen, dass seit Anfang der Show im rechten Eck der Bühne ein Art Bar aufgebaut war und dahinter ein paar Leute in Skelet-Kostüm standen, feierten und tranken. Waren das die Roadies, eventuell auch Gewinner eines Preisausschreibens oder hat für den Blödsinn sogar jemand bezahlt? Wir werden es wohl nie erfahren. Jedenfalls musste da dann schon mal Alkohol geext und natürlich mitgetanzt werden. Apropos trinken; Die Band unterstrich auch nicht, dass man hier mehr trinken müssen, denn dann wär die Band nicht nur schöner, sondern klinge auch besser. Die überaus sympathischen Herren aus Orange County zogen ihr Ding durch, begeisterten gegen Ende nochmal mit dem Smash-Hit „All My Friends Are Nobodies“ und dem finalen „Falling Apart“, die beide nochmal lautstark mitgebrüllt wurden.
Setlist ZEBRAHEAD:
When Both Sides Suck
No Tomorrow
Postcards From Hell
Hello Tomorrow
Worse Tahn This
Lay Me To Rest
CAll Your Friend
The Perfect Crime
Mike Dexter
I Have Mixed Drinks About Feelings
Hell Yeah!
Who Brings A Knife To A Gunfight
Drink Drink
Rescue Me
Pulling Teeth
We’re Not Alright
Homesick For Hope
Anthem
–
All My Friends Are Nobodies
Falling Apart
ZEBRAHEAD wurden ihrem Namen und Ruf gerecht und lieferten auch in Linz wie erwartet ab. Eine wortwörtlich schweißtreibende Nacht mit einer hochmotivierten Band, ebenso enthusiatischen Punk- und Metalheads ging viel zu schnell zu Ende. Doch keine Sorge, die Band fliegt schon im Herbst wieder zurück aus den Staaten nach Europa und macht auch in der ((Szene)) Wien Halt! Nicht verpassen!
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