Vor gut zwei Jahren verließ Robert „Robse“ Martin Dahn seine Band EQUILIBRIUM, was Fans schockte. Doch nun ist der Mann mit seinem Projekt ROBSE zurück, und der Schuster bleibt auch hier bei seinem Leisten. Und das mit viel Elan und Erfahrung gleichermaßen.
Der Mann, der fünf neue Krieger (und Harlekins?) um sich scharte, enttäuscht nicht. Nach einem etwas irreführenden, modernen Intro geht es brachial los. 90er-Death/Black-Metal-Wucht á la früher SUIDAKRA trifft auf moderne Melodic-Death-Metal-Tugenden, die sich in Synthies und der zeitgemäßen Produktion niederschlagen. Stimmlich gibt Robse wie gewohnt stark, denn der Mann grunzt, röchelt und schreit zu jeder Passage passend. Eingängige Leads, fette Drum-Attacken und knackige Riffs geben sich hier die Axt in die Hand, und nach getaner Arbeit am Schlachtfeld geht es auch mal „Von Der Schenke Zur Taverne“. Ein beschwingter Death-Metal-Stampfer im Geiste von AMON AMARTH, aber mit beschwingterer Atmosphäre. Dagegen liegt „Hey Sturm“ ein viel ernsterer und intensiverer Unterton zugrunde. „Amentes“ geht es abstrakter, fast progressiv an und erinnert mit rituellen Elementen an ROTTING CHRIST. Noch experimenteller wird es beim Extreme-Metal-Feuerwerk „Kleine Weiße Friedenstaube“ mit abstrakten Chören und abgefahrenen Riffs, und in „Lied Der Nacht“ erklingt die wunderschöne Stimme von Keyboarderin Alina Lesnik zu ruhigen Akustik- und Streicherklängen.
„Harlekin & Krieger“ überrascht nicht in seiner Qualität, denn dass hier Top-Ware abgeliefert wird, war zu erwarten. Doch dass ROBSE so kreativ, mutig und vor allem mit enormem Elan an die Geburt dieses Solo-Projekts (oder ist es doch eine Band?) gegangen sind, verdient Respekt!
Tracklist „Harlekin & Krieger“:
1. Sonata Arlecchino
2. Harlekin Und Krieger
3. Hey Sturm
4. Amenthes
5. Aus Dem Gleichgewicht
6. Von Der Schenke Zur Taverne
7. Kleine weiße Friedenstaube
8. Lied Der Nacht
9. Nostalgia
10. Flamme Der Revolution
11. Viva la Caida
Gesamtspielzeit: –
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