Guardians Of The Flame
(Power Metal)
Label: SPV (Steamhammer)
Format: (LP)
Release: 23.08.2024
Gleich zwei Jubiläumsalben werfen VIRGIN STEELE dieser Tage auf den Markt: den selbstbetitelten Erstling und das Zweitwerk der Band, „Guardians Of The Flame“, das mir hier für dieses Review vorliegt. Scheinbar sollen beide Alben zum 40-jährigen Jubiläum neu veröffentlicht werden, was jedoch nicht ganz stimmen kann, da beide in verschiedenen Jahren erschienen sind: 1982 und 1983. Das Debüt hätte sein Jubiläum bereits vor zwei Jahren gefeiert, und „Guardians Of The Flame“ im vergangenen. Aber sei’s drum, freuen wir uns einfach darüber, dass die beiden Werke noch einmal neu aufgelegt werden (auch wenn das schon 2003 und 2018 der Fall war).
„Guardians Of The Flame“ war auch das letzte Album, bei dem Gründer, Co-Songwriter und Gitarrist Jack Starr mitwirkte. Nach einigen Streitigkeiten über die Zukunft der Band verließ er diese und gründete JACK STARR’s BURNING STARR, da er den Rechtsstreit über die Weiterverwendung des Bandnamens verlor. Damit hatte David DeFeis freie Hand in Sachen VIRGIN STEELE, und der weitere Weg der Band dürfte jedem Fan bekannt sein. „Guardians Of The Flame“ ist noch stark im klassischen Metal und Hardrock verwurzelt. Die epischen und pompösen Wege, die die Band bis heute eingeschlagen hat, sind zwar schon ansatzweise erkennbar, aber noch weit entfernt, und diverse Schwächen sind im Original hörbar. DeFeis hat diese für die Anniversary Edition ausgebügelt und das Album neu abgemischt, wobei das ursprüngliche Flair erhalten blieb.
Auch der Gesang wurde von ihm nicht, wie bei den letzten Alben, in ein fast unerträgliches Gekreische und Gewimmer umgewandelt, sondern lediglich neu gemischt und aufgepeppt, sodass er fast in seiner ursprünglichen Form belassen wurde. So kann man sich an Klassikern wie „Don’t Say Goodbye (Tonight)“, dem Titeltrack oder „A Cry In The Night“ mit dem neu hinzugefügten und aus den damaligen Originalsessions stammenden Pianointro „Chaos Caprice“ im verschönerten Outfit erfreuen.
Als weitere Zugaben gibt es eine neue Version des Songs „Desert Plains“ von JUDAS PRIEST, den brandneuen, für „Age Of Consent“ komponierten, aber bislang unveröffentlichten Track „Dirty Blonde Angel“, sowie „The Heaven’s Door Suite“, eine Coverversion von „Knocking On Heaven’s Door“. Schön, dass es einige Bonustracks gibt, wirklich nötig sind sie aber nicht.
Dennoch ist diese Edition für jeden Fan ein Muss, aber auch eine Chance für diejenigen, die VIRGIN STEELE noch nicht kennen, in die Welt der Band einzutauchen. Auch jene, denen DeFeis‘ Gesang sonst zu anstrengend ist, sollten ein Ohr riskieren – hier wird deutlich, dass es früher auch gediegener zuging.
Tracklist „Guardians Of The Flame“:
1. Don’t Say Goodbye (Tonight) – (Anniversary Re-Mix)
2. Burn The Sun – (Anniversary Re-Mix)
3. Life Of Crime – (Anniversary Re-Mix)
4. The Redeemer – (Anniversary Re-Mix)
5. Birth Through Fire – (Anniversary Re-Mix)
6. Guardians Of The Flame – (Anniversary Re-Mix)
7. Metal City – (Anniversary Re-Mix)
8. Hell Or High Water – (Anniversary Re-Mix)
9. Go All The Way – (Anniversary Re-Mix)
10. Chaos Caprice – (Piano-Solo From The Original ‚Guardians‘ Sessions)
11. A Cry In The Night – (Anniversary Re-Mix)
**Bonus EP-Tracks:**
12. I Am The One – (Anniversary Re-Mix)
13. Go Down Fighting – (Anniversary Re-Mix)
14. Wait For The Night – (Anniversary Re-Mix)
15. Desert Plains – (Alternate Version Bonus Track)
16. Dirty Blonde Angel – (New Bonus Track)
17. The Heaven’s Door Suite – (New Bonus Track)
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: