The Ignorance Cut
(Melodic Death Metal)
Label: Lucky Bob Records / SPV
Format: (LP)
Release: 27.09.2024
Oft selbst auferlegte Grenzen und Einschränkungen, inspiriert durch Kunstwerke aller Art – egal ob Bücher, Musik oder Gemälde – sind das Kernthema von „The Ignorance Cut“, dem neuen Werk der aufstrebenden österreichischen Melodic-Death-Metal-Band CROWORD. Trotz ihrer Gründung im Jahr 2016 und der Veröffentlichung ihres Debüts „The Great Beyond“ im darauffolgenden Jahr, sowie der EP „Crimson Gaze“ aus dem Jahr 2021 bringen sie erst jetzt ihr zweites Album heraus.
Schon die EP zeigte, dass man international mitmischen möchte, und „The Ignorance Cut“ kann in Sachen Songwriting und Sound fast mithalten. „Fast“ aber meinerseits nur deshalb, weil CROWORD hier noch nicht ganz mit der absoluten Oberliga konkurrieren kann. Das Album klingt, als wäre es vor gut zehn Jahren erschienen – doch das ist nicht als Kritik gemeint, denn ihr Stil, der raue Sound und die Ecken und Kanten, die die Band mitbringt, stehen ihnen gut zu Gesicht. Sie schlagen eine gelungene Brücke zwischen ultra-modernen Vertretern des Genres und authentischen Old-School-Bands der 90er-Jahre.
Die Marschrichtung ist klar, denn IN FLAMES oder SOILWORK sind unverkennbare Einflüsse der jungen Truppe, die sich jedoch vorrangig in Göteborg zu Hause fühlt. Thrashige Rhythmen und heiserer Gesang sind ebenso wichtige Elemente des Bandsounds wie eindringliche Melodien und eingängiges Songmaterial. Anspieltipps wären etwa das treibende „Secession“, das mit lockeren Melodien versehene „Soulcutter“, das drückende und doch einprägsame „Isle Of The Dead“ oder das wütende, hymnisch anmutende „Death And The Maiden“.
CROWORD schaffen es, in ihrem Sound genug Hooks, Ohrwurmmelodien und Energie zu verpacken, um auf die gesamte Länge nicht langweilig zu werden. Große Überraschungen oder Innovationen sucht man auf „The Ignorance Cut“ jedoch vergeblich. Fans des Göteborg-Sounds der 2000er-Jahre wird das aber kaum stören, denn die Jungs aus Österreich bieten hier ein wirklich gelungenes Stück Genrekost.
Tracklist „The Ignorance Cut“:
1. Brothers
2. Isle Of The Dead
3. The Devil’s Truth
4. Secession
5. Crimson Gaze
6. The Obscure, Known To Everyone
7. Death And The Maiden
8. Soulcutter
9. Between
10. Totenlied
Gesamtspielzeit: 54:11