„An eye for an eye“, „a tooth for a tooth“, oder wie es nun die Thrash Maniacs von ASSASSIN auf ihrer neuen EP mit dem Eröffnungstrack betiteln „Blood For Blood“ alles Formen der Rache. Zum ersten Mal wagen sich die Düsseldorfer Veteranen, die nächstes Jahr schon ihren 40. Geburtstag feiern, an einen Shortplayer, der zudem erstmals als Bandarbeit erarbeitet wurde, und liefern vier waschechte Hass-Batzen mit Hirn, sowie ein gelungenes Cover.
Ob nun ein Thrash Metal Track an die sechs Minuten haben muss, ist Geschmackssache und auch ich mag eher die knackigen Attacken, doch Bands wie ASSASSIN schaffen es immer wieder diese langen Tracks trotz enormer Härte und hohem Tempo mit Spannung und genug Details zu füllen, dass keine Sekunde zu lang oder gar überflüssig wirkt. Aufgepeppt werden die BayArea inspirierten Kracher immer wieder mit eingängigen Leads, längeren, teils technisch anspruchsvollen, teils recht direkten Instrumentalpassagen und klassischen Heavy Metal Elementen aus deutschen Landen aufgepeppt. Beim etwas mehr groovenden und schleppender gehaltenen Titeltrack meint man fast GRAVE DIGGER oder ACCEPT auf Speed und extrem angepisst zu erleben. Neu sind auch die gelegentlichen Gangshouts und längere Solo-Exkursionen, die den Sound der Truppe noch weiter ausbauen sollen.
Auf der anderen Seite haben wir natürlich die bekannten Wurzeln der Band, die vorrangig von der BayArea, genauer gesagt EXODUS, die ja auch oft auf epische Thrash-Scharmützel beharren, oder auch die mächtigen TESTAMENT inspiriert. Letzteres schlägt sich auch im Gesang nieder, wobei Frontbrüller Ingo Bajonczak, der zwischendurch auch Teil der ebenfalls dem Thrash verfallenen BONDED war und auch bei den kaum aktiven Doom-Sludgern SUPERSOMA den Fronterposten innehat. Außerdem gibt es mit Patrick Pagliaro bei „Cut Your (Own) Throat“ einen zweiten Shouter, der Teil der Thrashcore-Truppe BUNGHOLE ist.
Also alles beim Alten bei ASSASSIN, das Ergebnis ist technisch wie songwriterisch auf höchstem Niveau, die vier neuen Tracks machen Spaß und gehen auch gut ins Ohr und das „The Green Manilishi (And The Two Pronged Crown)“ Cover, das JUDAS PRIEST einst schon großmachten und eigentlich von der internationalen Rocksensation FLEETWOOD MAC aus den 70ern stammt, tut der Freude keinen Abbruch. So verstehen es ASSASSIN auch nach fast vier Dekaden weiterhin zum einen spannende Eigenkompositionen zu verfassen, als auch Klassiker in den eigenen Sound zu adaptieren. Kurzum: Eine EP, die eine Lust auf mehr macht!
Tracklist „Skullblast“:
1. Blood For Blood
2. Skullblast
3. In And Out By The Tide
4. Cut Your (Own) Throat
5. The Green Manalishi (With The Two Prong Crown) (FLEETWOOD MAC)
Gesamtspielzeit: 25:58
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