EDEN WEINT IM GRAB startete vor 20 Jahren als Solo–Projekt des Berliners Alexander Paul Blake, entwickelte sich jedoch bald einmal zu einer richtigen Band und seither wurden eifrig Platten produziert und diese auch live präsentiert. Nun gibt es mit „Reliquiem“ eine neue EP, also Dark Metal für die dunkle Zeit des Jahres.
Altertümlich wirkende Klänge führen einen von Beginn an auf eine Zeitreise und dazu gibt es wechselweise heftige Growls und cleane Vocals, wodurch ein düsteres Flair entsteht. Deutlich härter geht es beim reichlich bösartigen „Monster (Die Dunkle Kraft Der Erde)“ zur Sache, dafür bekommt man bei „Im Haus Der Spinne“ rockig angehauchte Töne zu hören, von den Vocals her ändert sich jedoch nichts. Druckvoller Heavy Metal umrahmt „Posaunen Des Jüngsten Gerichts“ für das man sich gesangliche Verstärkung in Person von Christian Präauer, Vocalist der österreichischen Band KRANKHEIT, geholt hat.
Eine weitere Zeitreise stellt „Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod“ dar, denn das Original stammt vom Debut-Album aus dem Jahre 2004 und wird in neuem Gewand präsentiert. Es ist durch den Einsatz von Streichinstrumenten melodischer als das bis dahin Gehörte, fügt sich aber dennoch sehr gut ein. Darauf folgt ein Cover von „Always Look On The Bright Side Of Life” mit dem die legendären Monty Pythons Geschichte geschrieben haben. Hier wird es mit heftigen Growls vorgetragen und so stellt sich die Frage, welche Version dann besser gefällt. „Flamme Im Sturm“ enthält einiges an Streichertönen und hat dadurch einen ausgeprägten antiken Charme. Hier gibt es auch ausschließlich tiefe Vocals, die dieses Flair intensivieren.
Den Abschluss bildet das kurze Stück „Am Ende Aller Zeiten – Neoklassik-Reprise“ zu dem Janika Groß/MOLLLUST opernhaften Gesang beiträgt. Ich kenne EDEN WEINT IM GRAB bereits seit vielen Jahren, und in ihrer Heimat schufen sich die Berliner in den letzten Jahren eine breite Fanbase innerhalb der schwarzen Szene. Üblicherweise sind die Songs auf den Alben fließend ineinander übergehend, jedoch bei der EP „Reliquiem“ geht man mehrere verschiedene Wege. Auch wenn Growling in den anderen Werken immer zu finden ist, so gibt es hier deutlich mehr davon. Man kann diese EP also als Experiment sehen, welche musikalischen Wege noch möglich wären, ohne die Welt der Düsternis zu verlassen.
Tracklist „Reliquiem“:
1. Auf Dem Gefängnisplanet
2. Monster (Die Dunkle Kraft Der Erde)
3. Im Haus Der Spinne
4. Posaunen Des Jüngsten Gerichts (feat. Christian Präauer/KRANKHEIT)
5. Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod (2024 Version)
6. Always Look On The Bright Side Of Life (Monty Python Cover)
7. Flamme Im Sturm
8. Am Ende Aller Zeiten – Neoklassik-Reprise (feat. Janika Groß/MOLLLUST)
Gesamtspielzeit: 27:47
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