Twinfinity
(Gothic | Doom | Metal)
Label: Reaper Entertainment
Format: (LP)
Release: 24.01.2025
Das Jahr 2025 beginnt düster! END OF GREEN wagen sich zurück zu ihren Wurzeln und haben sich ihr grandioses Debüt „Infinity“ kurz vorm 30. Geburstag dieses Erstlings nochmal ausführlich zur Brust genommen. Herausgekommen ist dabei „Twinfinity“, eine Neuaufnahme des 1996 Klassikers, den uns Michelle Darkness und seine Kollegen sogleich noch mitschenken.
Nicht nur, dass die neun Tracks nochmal neu aufgenommen wurden und in druckvoller Produktion erstrahlen, das Debüt gibt es in seiner ursprünglichen Form als Bonus. Wobei ich nicht sagen kann, ob das Teil schon mal ein Remaster erhalten hat. Um ehrlich zu sein funktioniert das Original nach wie vor wunderbar.
Wer es weniger roh und kratzig mag, der hat dank „Twinfinity“ nun die Chance, die Songs so zu genießen, wie sie heute eben klingen würden, mit dem jetzigen Stand der Technik. Dabei haben Michelle und Gitarrist Sad Sir darauf geachtet, den Charme des Originals nicht zu verlieren und nur minimal an den Tracks ansich geschaubt. Doch die voluminöse Stimme von Michelle Darkness geht so fast noch mehr unter die Haut. Und das Debüt hatte schon so einiges am Kasten.
Der doomig-metallische Grundton war damals stärker als heute, doch sei es Gothic Rock, klassische Rock- und Metal Elemente oder auch eben Doom und Grunge der 90er, END OF GREEN haben hier bereits ihren ganz eigenen Sound definiert und seither immer weiter ausgebaut. Dabei geht man es mal doom-rockig an, sodass sogar Tony Iommi grüßt, mal zerbrechlich, stockfinster und traurig, aber auch der metallische Anteil kommt nicht zu kurz und ist wunderbar auf das Album verteilt. Dabei achteten schon damals die Herren auf das nötige Gefühl und eine große Ladung Emotion, die die Stimme des außergewöhnlichen Fronters, den sich auch JACK FROST zu Recht für ihr Abschiedskonzert holten, sehr gut transportieren kann.
Dennoch kann man „Infinity“ wunderbar auch direkt nach dem letzten Machwerk „Void Estate“, das leider auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel hat, einlegen und es würde funktionieren. Aber das merkt man auch eindrücklich, wenn sich die Deutschen live durch ihr abwechslungsreiches, aber doch in sich schlüssiges Set spielen.
Über 30 Jahre END OF GREEN und hoffentlich kein Ende ins Sicht, eher wünschen wir uns ein neues Werk. Aber auch das nostalgische „Infinity“ und die Neuaufnahme „Twinfinity“, die definitiv ihre Berechtigung hat, auch wenn Puristen wieder jammern werden, eignen sich für die dunkle Jahreszeit auch großartig.
Tracklist „Void Estate“:
Disc 1 – Infinity (Re-Recorded)
1. Left My Way
2. Away
3. Seasons Of Black
4. Infinity
5. Tomorrow Not Today
6. Sleep
7. You
8. Nice Day To Die
9. No More Pleasure
Disc 2 – Infinity (1996)
1. Left My Way
2. Away
3. Seasons Of Black
4. Infinity
5. Tomorrow Not Today
6. Sleep
7. You
8. Nice Day To Die
9. No More Pleasure
Gesamtspielzeit: 43:19
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