Cursed
(Deathcore | Nu Metal)
Label: Paleface Swiss | Blood Blast Distribution
Format: (LP)
Release: 03.01.2025
PALEFACE SWISS sorgten bereits mit „Fear & Dagger“ in der mittlerweile recht überlaufenen Deathcore-Landschaft für Aufsehen. Mit „Cursed“, dem dritten Album der Schweizer Wutbolzen, setzt die Band noch einen drauf: Das erste Konzeptalbum ihrer Geschichte verbindet rohe Brutalität mit intelligenter Tiefe. Das Ergebnis ist eine wahre Urgewalt – ein Album, das vor Hass nur so strotzt.
Wie Frontmann Mac „Zelli“ Zellweger erklärt, wollte die Band die schwierigen Anfänge ihrer Karriere thematisieren und sich dabei stilistisch an Genregrößen orientieren, ohne dabei ihre eigene Handschrift zu verlieren. Trotz dieser klaren Vision war die Entstehung von „Cursed“ alles andere als einfach. Doch die Mühe hat sich gelohnt: PALEFACE SWISS schaffen es, sich eindrucksvoll von der Masse abzuheben.
Ein entscheidender Faktor dafür ist der Sound. Aufgenommen im Studio von Andi Deris (HELLOWEEN) auf Gran Canaria und verfeinert von LVNDMARKS‘ Florent Salfati, ist der Klang von „Cursed“ absolut überwältigend – kompromisslos, wuchtig und detailliert.
Das Album startet mit „Hatred“, das seinem Titel alle Ehre macht. Nach einem kurzen Intro schlagen heftige Riffs, schnelle, abgehackte Shouts und donnernde Rhythmen ein wie eine Abrissbirne. Die Parallelen zu SLIPKNOT – speziell zur „Iowa“-Ära – sind unüberhörbar, aber PALEFACE SWISS setzen eigene Akzente. Technisch anspruchsvolle und melodische Elemente, die an Bands wie SYLOSIS oder BLEED FROM WITHIN erinnern, verleihen dem Song zusätzliche Tiefe. Im zweiten Teil dominieren Downbeats, die eine klare Abgrenzung zu den amerikanischen Vorbildern schaffen.
Mit „…And With Hope You’ll Be Damned“ drosselt die Band das Tempo und setzt auf Groove und Intensität. Die maskenhaften Anleihen verschwinden, während schizophrene, unheimliche Vocals Erinnerungen an Jonathan Davis wachrufen. „Don’t You Ever Stop“ treibt die Bedrohlichkeit weiter voran – die Drumbeats wirken, als kämen sie von einem anderen Planeten. Mit „Enough?“ folgt schließlich ein radikaler Bruch:
Düstere Hip-Hop-Atmosphäre, Samples, Sprechgesang und Rap-Einlagen entführen in ein völlig neues Klangbild, bevor der „old-school shit“, wie der Song selbst ankündigt, in einem wütenden Mix aus Deathcore und Nu Metal explodiert.
PALEFACE SWISS sind für ihre Genre-Experimente bekannt und meistern diese spielend. Sie verschmelzen unterschiedlichste Einflüsse zu einem einzigartigen Sounderlebnis, das besonders durch die emotionale und abwechslungsreiche Gesangsleistung von Frontmann Zelli herausragt. Tracks wie das thrashig-aggressive „Youth Decay“ fügen dem Album weitere Facetten hinzu.
Es wäre müßig, jeden einzelnen dieser komplexen, kraftvollen und gleichzeitig prägnanten Songs im Detail zu beschreiben. „Cursed“ ist wütend, brutal, tiefgründig und emotional – jeder Track zeigt eine neue Seite von PALEFACE SWISS, ohne das Gesamtbild zu sprengen. Ein Album, das Köpfe abschraubt, dabei aber mit Intelligenz und vielen Details überzeugt, die es zu entdecken gilt.
Tracklist „Albumname“:
1. Un Pobre Niño Murió
2. Hatred
3. …And With Hope You’ll Be Damned
4. Don’t You Ever Stop
5. Enough
6. Youth Decay
7. My Blood On Your Hands
8. Love Burns
9. River Of Sorrows
Gesamtspielzeit: 28:39
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