Eyes Of The Living Night
(Ambient | Dream-Grunge)
Label: K-Scope Music
Format: (LP)
Release: 31.01.2025
Wenn man den Namen JONATHAN HULTÉN liest muss man erst einmal nachdenken, woher man den kennt, aber mit ein bisschen Nachforschen kommt man darauf, dass er der Gitarrist und zugleich Showman bei TRIBULATION war, und sein Ausstieg traf viele Fans dieser Band. Nun wandelt der Schwede als Solo-Musiker unter seinem Namen auf eigenen Pfaden, und nennt seine Musik Ambient Dream-Grunge. Das Debut-Album „Chants From Another Place“ erschien 2020 und jetzt gibt es mit „Eyes Of The Living Night“ einen Nachfolger.
Man beginnt mit eher dezenten Tönen, bei denen dem Gitarrenspiel viel Platz eingeräumt wird, und angenehmen cleanen Vocals. In dieser Weise geht es auch danach weiter und man lässt sich nur allzu gerne von Jonathans Stimme verzaubern. Von seiner Vergangenheit im Metal ist hier kaum mehr etwas zu hören, sondern er geht den Singer/Songwriter-Weg. Er verlässt sich in erster Linie auf den wirklich schönen Klang seiner Stimme und fügt verschiedene melodische Elemente dazu. Gelegentlich werden auch ein paar experimentelle Sounds verwendet, wie etwa am Beginn von „The Dream Was The Cure“, jedoch bleiben auch diese eher gemäßigt und stören nicht das Hörvergnügen. Bei diesem Song entsteht ein keltisches Flair und man sitzt gedanklich am Lagerfeuer und lässt sich vom Barden unterhalten. Mit „Through The Fog, Into The Sky“ gibt es auch ein Instrumentalstück, bei dem der Schwede zeigt, dass er dieses Instrument virtuos beherrscht. Danach stehen weitere klangvolle Balladen auf dem Programm, die teilweise an Sänger wie Ralph McTell erinnern, dessen „Streets Of London“ ja legendär ist. Besonders fällt diese Ähnlichkeit bei „Vast Tapestry“ auf. Nach einem weiteren kurzen Instrumentalstück folgt mit „Starbather“ das Finale, in dem die Klangwelten von zuvor zusammengefasst werden.
JONATHAN HULTÉN hat mit seinem eigenen Projekt sämtliche Metal-Einflüsse hinter sich gelassen und sich auf die Darbietung von Balladen verlegt, was er auch wirklich gut kann. Das könnte vermutlich einige Fans des Musikers verwirren, aber vielleicht spricht er gerade mit diesen Klangschöpfungen ein breiteres Publikum an, als dies mit TRIBULATION der Fall gewesen wäre. Jedenfalls ein mutiger Schritt – auf wieviel Gegenliebe dieser trifft wird sich zeigen.
Tracklist „Eyes Of The Living Night“:
1. The Saga And The Storm
2. Afterlife
3. Falling Mirage
4. Riverflame
5. The Dream Was The Cure
6. Song Of Transience
7. Through The Fog, Into The Sky
8. Dawn
9. Vast Tapestry
10. The Ocean’s Arms
11. A Path Is Found
12. Starbather
Gesamtspielzeit: 43:17
Band-Links: