BERSTEN aus Köln begleiten wir bei earshot ja schon seit ihrer Debüt EP „Nimmersatt“, das wir ebenso wie den, im vergangen Jahr veröffentlichten, Nachfolger „Welk“, zurecht abgefeiert haben. Nun arbeitet das Quartett, dass sich aus der Asche, der schon fast legendären LAVATACH erhoben hat, an ihrem ersten Full Length Album, das demnächst über Noise To Help erscheinen soll.
Als quasi Vorbote oder Appetizer, haut man nun aber schon die (digitale) EP „Schattenlos“ raus. Die 2020 gegründete Band hat sich vollständig dem, in der HC Szene mitunter voherrschendem DIY Gedanken verschrieben, und so haben sie alles, vom Aufnehmen und Produktioin ihrer Musik, über die Artworkgestaltung, bis hin zu ihren Musikvideoproduktionen, in den eigenen Händen gelassen.
Der Titeltrack der drei Track EP „Schattenlos“ fackelt dann nicht lange. Wuchtig, mit treibendem Schlagzeug, überraschend (punk-)rockigem Riffing und gnadenlosen Tempiwechseln, präsentieren sich BERSTEN in Höchstform. Im nachfolgenden „Höhenangst“ nehmen sie dann ein wenig an Tempo raus, und setzen ähnlich, wie schon auf dem Vorgängerwerk „Welk'“ und an ihre Kollegen wie FJORT erinnernd, auf atmosphärischen Post-Hardcore mit zweistimmigem Gesang, wobei sie sich textlich eher an den Flensburger Kollegen von TURBOSTAAT zu orientieren scheinen. Generell aber ist die Truppe nochmals deutlich gereift in Sachen Songwriting, denn das abschließende Brett „Irrwisch“ spielt dann nicht nur geschickt mit Zuckerbrot und Peitsche, denn die intensive Leistung von Mark Kathage am Mikro, verleiht dem Song eine einnehmende Atmosphäre zwischen Wut und Verzweiflung
Das Quartett BERSTEN liefert mit „Schattenlos“ einen mehr als ansprechenden Vorgeschmack auf ihr – hoffentlich bald – folgendes Album, denn die Erwartungshaltung haben die Kölner mit diesem Release zumindest schon in ordentlich bis schwindelige Höhen getrieben. Läuft bei mir seit Tagen auf Heavy Rotation.
Autor*in: David Zuser
Tracklist „Schattenlos“:
1. Schattenlos
2. Höhenangst
3. Irrwisch
Gesamtspielzeit: 9:44