Mag sein, dass Florida die Hochburg des Death Metal ist, stammen dort ja unter anderem Berühmtheiten wie MORBID ANGEL, DEATH oder OBITUARY her. Die Herren von MIDNIGHT VICE aus dem Herzen von Tampa beweisen aber auch, dass man an der Golfküste auch Old-School Heavy Metal mit viel Charme und Authentizität zelebrieren kann.
Zwar schon 2020 gegründet, folgt nun mit dem selbstbetitelten Debüt eine erste EP, die es aber bereits in sich hat. Gute alte 80er Heavy Metal Kost mit einem Sänger, der aus dem Hintergrund und mit leichtem Hall versehen kommt, Riffs, die sägen und braten und Beats, die herrlich Old-School knallen. Alles mit wunderbarem Sound, der einen Kniefall vor der alten Schule macht, aber auch knackig genug tönt, um im Jahr 2025 auch wunderbar zu funktionieren.
Die Tracks knallen, haben einiges an Tempo, sparen zwar an Melodien, setzen diese aber dafür umso gekonnter ein, lassen auch gerne mal die NWOBHM, vor allem in den Leads, einkehren und gehen dadurch wunderbar ins Ohr. Die Hohe Stimme von Frontsirene Tyler Gray mag womöglich nicht jedermanns Sache sein, fügt sich aber ganz im Stile neuerer Bands wir TAILGUNNER, ENFORCER, RAM oder FORMOSA quasi perfekt ins Gesamtbild. Wer es nach wie vor nicht glauben will, jener schenke den Anspieltipps „Baptized By Fire“, das sich unweigerlich in die Gehörgänge bohrt, vor Hooks nur so sprudelt oder das verspielte „Mysteria“, das nicht minder eingängig daher kommt, Aufmerksamkeit. Aber eigentlich halten die sieben Tracks das gute Niveau und von Aussetzern keine Spur.
Das Rad neu zu erfinden vermögen MIDNIGHT VICE mit ihrer ersten EP wahrlich nicht, jedoch aber mit allen Trademarks und Klischees die Genrefans zufrieden zu stellen. Schweißtreibenden Live-Konzerten und einem anständigen ersten Longplayer steht definitiv nichts mehr im Weg.
Tracklist „Midnight Vice“:
1. Strike In The Night
2. Spellcaster
3. Excalibur
4. Baptized By Fire
5. Mysteria
6. Deliverance Of Steel
7. White Witch
Gesamtspielzeit: 28:04
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