Die ukrainische Blackened-Death-Formation 1914 meldet sich auf ihrem vierten Studioalbum „Viribus Unitis“ mit unerbittlicher Kraft zurück. Der Titel – Latein für „Mit vereinten Kräften“ – ist weit mehr als eine historische Anspielung auf das persönliche Motto von Franz Joseph I., Kaiser der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Er spiegelt die Unverwüstlichkeit der Band in Krieg, Verlust und Umbruch wider – ein kraftvolles Symbol für Überleben und Solidarität. Viribus Unitis, das am 14. November 2025 über Napalm Records erscheint, baut auf dem gefeierten konzeptionellen Ansatz der Band auf und dringt noch tiefer in die emotionale und musikalische Intensität vor.
1914 setzen ihre Chronik des Ersten Weltkriegs fort und verlagern dabei ihren Fokus ein Stück fort von der rohen Darstellung von Tod und Zerstörung hin zu Themen wie Kameradschaft, Ausdauer und der Gefühlswelt derer, die die Schrecken ertragen mussten. Während frühere Veröffentlichungen wie „The Blind Leading the Blind“ (2018) und „Where Fear and Weapons Meet“ (2021) die Vergeblichkeit und Endgültigkeit des Krieges in den Mittelpunkt stellten, erforscht „Viribus Unitis“ die menschlichen Bande, die im Feuer geschmiedet wurden, und die Stärke derer, die zurückkehrten: gebrochen, verändert, aber immer noch lebendig.
Zeitgleich mit der Album-Ankündigung setzen sie zum ersten Schlag an: „1916 (The Südtirol Offensive)“ ist eine erdrückende Blackened-Doom-Hymne aus Verzweiflung und Widerstand, die in düster-poetischem Detailreichtum von der brutalen Schlacht von Asiago erzählt. Mit donnernden Riffs und schierem Klanggewicht machen 1914 den österreichisch-ungarischen Angriff auf Italien greifbar und schmieden unerbittlich und kompromisslos ein weiteres Stück Geschichte in Klang.
1914 über „1916 (The Südtirol Offensive)“:
„Vom 15. Mai bis 10. Juni 1916 kam es an der italienischen Front zu einer ihrer heftigsten Schlachten: der Schlacht von Asiago, auch bekannt als Trentino-Offensive. Die österreichisch-ungarische Armee startete einen massiven Überraschungsangriff, in der Hoffnung, die italienischen Streitkräfte zu vernichten und in die venezianische Ebene vorzudringen. Fast 200 Bataillone und 2000 Geschütze, darunter 280 schwere Artilleriegeschütze, wurden im Trentino zusammengezogen. Die unvorbereiteten Italiener wurden zurückgedrängt – hielten aber mit heftigem Widerstand die Stellung. Die Gesamtzahl von 230.000 Opfern auf beiden Seiten unterstreicht die erschütternden menschlichen Kosten dieses Einsatzes. Eine brutale Erinnerung an den Bergkrieg, der diese Front prägte.“
Musikalisch bleiben 1914 ihrer Identität treu – einer brutalen Mischung aus Blackened Death Metal, langsam brennendem Doom und atmosphärischen Kriegssoundscapes. Diesmal hat ihr Klang jedoch eine größere dynamische Bandbreite mit aufsteigenden melodischen Leads, orchestralen Texturen und eindringlichem Klargesang, der einen dramatischen Kontrast zur erdrückenden Härte bildet.
1914 über Viribus Unitis:
„Viribus Unitis steht für geteilte Stärke und die Idee, dass wahre Macht in der Einheit liegt. Allein kann man fallen – gemeinsam können wir siegen und unsere Ziele erreichen: den Feind besiegen, der Gefangenschaft entkommen, überleben und zur Familie zurückkehren. Wir kehren mit einer neuen Geschichte zurück. Eine Geschichte über das Leben und die militärische Tapferkeit eines Soldaten, der in seiner Heimatstadt Lwiw in den Ersten Weltkrieg geriet und alles durchlebte. Seite an Seite, mit gemeinsamen Anstrengungen von Ukrainern, Polen, Ungarn, Slowenen, Tschechen, Slowaken, Juden, Kroaten, Bosniaken, Deutschen – allen Völkern, die das riesige Österreichisch-Ungarische Reich bildeten. Imperien zählten keine Menschen – sie warfen sie in Fleischwölfe, wo Überleben nur durch Einheit möglich war. Indem man sich gegenseitig half. Indem man sich für seine Lieben und Kameraden opferte.
Dies ist eine Geschichte über die Verblendung durch den Krieg und die Erhabenheit des Kaiserreiches, über tobende Schlachten, die Erkenntnis und Akzeptanz der Realität, das Erwachen, den Wandel der Werte, die Gefangenschaft und die Befreiung. Es ist eine Geschichte über den unzerbrechlichen Lebenswillen und die Hoffnung inmitten eines schrecklichen und blutigen Krieges. Es ist eine Geschichte über ein neues kleines Leben, das alle Regeln verändert und einen zwingt, das Vertraute aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Es ist eine Geschichte über Liebe. Es ist eine Geschichte über Verlust und Tod. „Viribus Unitis“ ist, wenn Schmerz, Tod, Verlust, Einsamkeit und Angst dich umgeben. Aber du bist immer noch ungebrochen!“
Einer der Höhepunkte des Albums ist die Zusammenarbeit mit Aaron Stainthorpe von My Dying Bride und High Parasite bei „1918 Pt. 3: ADE (A Duty to Escape)“, dessen klagende Stimme der Elegie über Trauer und Brüderlichkeit an der Front eine feierliche, fast liturgische Qualität verleiht. Viribus Unitis vertieft die Hingabe von 1914 an historische Authentizität, sowohl textlich als auch konzeptionell. Anhand von realen Ereignissen und persönlichen Berichten eines ukrainischen Soldaten in der k.u.k. Armee zeichnet das Album eine Zeitlinie von 1914 bis 1919 nach und bietet so eine düstere Reise durch den Ausbruch, den Höhepunkt und die hohlen Nachwirkungen des Krieges. Vom grüblerischen Opener „War In“ bis zum düsteren Schlussstück „War Out (The End?)“ fängt jeder Track einen Moment in der Zeit ein: das brutale „1914 (The Siege Of Przemyśl)“, das frostige „1915 (Zwinin Ridge)“, die vernichtenden Alpenkämpfe von „1916 (Südtirol Offensive)“ und der Wahnsinn von „1918 Pt. 2: POW (Prisoner Of War)“ mit einem Beitrag von Christopher Scott von Precious Death. Am Schluss steht „1919 (The Home Where I Died)“ mit Jérôme Reuter von Rome, das eindringliche Porträt eines Soldaten, der zwar den Krieg überlebte, aber nicht dessen Schatten. Der emotionale Song befasst sich mit dem Lebenswillen und familiären Werten des Mannes, der aus der Gefangenschaft entkommen konnte, um bei seiner Rückkehr Frau und Tochter in die Arme zu fallen. Mit atmosphärischen Elementen, dramatischen Ausschmückungen und starken Gästen in ihrer Blackened-Death-Doom-Mischung schaffen 1914 ihr bisher dynamischstes und emotionalstes Album.
Viribus Unitis Tracklisting:
- War In (The Beginning of the Fall)
- 1914 (The Siege of Przemyśl)
- 1915 (Easter Battle for the Zwinin Ridge)
- 1916 (The Südtirol Offensive)
- 1917 (The Isonzo Front)
- 1918 Pt 1: WIA (Wounded in Action)
- 1918 Pt 2: POW (Prisoner of War)
- 1918 Pt 3: ADE (A duty to escape)
- 1919 (The Home Where I Died)
- War Out (The End?)
1914 Live 2025:
30.08.25 AT – Graz / Metal On The Hill
13.12.25 MX – Mexico City / Heavy Metal X’Mas
1914 sind:
K.K. LIR. Lemberg Nr.19 Fähnrich, Rostislaw Potoplacht – Drums
k.u.k. Galizisches IR Nr.15, Gefreiter, Ditmar Kumarberg – Vocals
K.K. LIR Czernowitz Nr.22 Oberleutnant, Witaly Wyhovsky – Guitar
K.K. LIR Stanislau Nr.20 Zugsführer, Oleksa Fisiuk – Guitar
k.u.k. Galizisch-Bukowina’sches IR Nr.24, Feldwebel, Armen Howhannisjan – Bass