Filth - Time To Rot
FILTH
Time To Rot
(Death Metal)

 


Label: Rotted Life Records
Format: (LP)

Release: 18.07.2025


Bei einem schwedischen Debütalbum sind die Erwartungen von vornherein recht klar abgesteckt. Der Sound und Stil sind vordefiniert und die alten schwedischen Granden von ENTOMBED und DISMEMBER sollten angemessen verehrt werden.

Groß ist also die Überraschung beim ersten Durchlauf des Erstlings von FILTH aus Göteborg. Kein HM-2 Sound oder D-Beat sind weit und breit zu vernehmen. Der Ursprung der Inspiration scheint in den Vereinigten Staaten zu liegen. FILTH spielen dreckigen, stinkenden und sumpfigen Death Metal tiefster Art. Tiefgestimmte fette Gitarren beherrschen die Szenerie und die Vocals sind wie aus den tiefsten Löchern der Erde entkommen. Von der Atmosphäre her kommen noch am ehesten AUTOPSY in den Sinn, während klanglich alles an ROTPIT erinnert.

Der Albumname ist Programm, soviel steht bei den ersten Klängen des Openers „Odious Obsession“ fest. Unheilvolle Töne aus dem Untergrund leiten ein, bevor die tief gestimmten Gitarren die Hölle entfesseln. Die Riffs sind tonnenschwer und gehen durch Mark und Bein bevor die Stimme aus dem Untergrund losgurgelt. Schnell stellt sich ein Groove ein und FILTH prügeln sich im Mid-Tempo voran. Die Atmosphäre von Beginn weg ist wahrlich bedrückend und die langsamen, in den Doom abgleitenden Passagen, machen dies noch fühlbarer.

Der Titeltrack stößt in ähnliche Sphären vor. Langsame tonnenschwere Riffs prasseln gleich zu Beginn auf die Hörer*innen ein, während nicht verständliche Lyrics von Drummer Per ins Mikro gegurgelt werden. Wieder ist das Tempo sehr verhalten und der Song erweist sich als extrem rifflastig. FILTH bemühen sich redlich um Atmosphäre, laufen hier aber recht schnell in ein Gefühl von Redundanz und haben spürbar Probleme, die Aufmerksamkeit hochzuhalten. Zu generisch fühlen sich die Riffs an und es passiert einfach nicht wirklich viel im Songwriting. In dem Punkt unterscheidet man sich doch sehr vom sehr guten letzten Album von bereits oben genannten ROTPIT.

„Time To Rot“ beinhaltet insgesamt nur sechs Songs mit einer Laufzeit von einer knappen halben Stunde. Und trotzdem wirken fast alle der Songs zu lang, was bei der kurzen Spieldauer wirklich nicht passieren darf.

Songs wie „Flesh Dress“ oder „Live In Agony Die In Pain“ sind schon gute Metal Songs, da gibt es keinen Zweifel mehr, wenn man den einsetzenden INCANTATON Einschlag in letztgenanntem Track hört, aber es fehlt stets das letzte Quäntchen an Eigenständigkeit und besonderen Einfällen im Songwriting, um sie im Gedächtnis zu behalten.

So läuft „Time To Rot” insgesamt etwas an einem vorbei. Ein alles andere als schlechtes Debüt der Schweden aber noch mit gehöriger Luft nach oben.

Autor: Michael Wimmer


Tracklist „Time To Rot“:
1. Odious Obsession
2. Time To Rot
3. Flesh Dress
4. Live In Agony Die In Pain
5. De Crepit Womb
6. Emaciated
Gesamtspielzeit: 28:59

 


Band-Links:

FILTH - Time To Rot

 

 

 


Filth - Time To Rot
FILTH – Time To Rot
LineUp:
Per (Drums, Vocals)
Sebastian (Guitars, Bass)
Ismael (Guitars)
7
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