PHOSPHORUS – Frail Grasp Of Broken Hands
PHOSPHORUS
Frail Grasp Of Broken Hands
(Post Black Metal)

 


Label: DIY
Format: (LP)

Release: 01.08.2025


Aus dem Saarland erreicht ein Debütalbum das Metal Universum, das die beschauliche Landschaft im Westen Deutschland so nicht erwarten hätte lassen. „Frail Grasp Of Broken Hands” ist ein Black Metal Album modernen Anstrichs mit starkem Post Metal Einschlag der Marke DER WEG EINER FREIHEIT und DOWNFALL OF GAIA. Ganz offensichtlich ist Deutschland eine Wiege des Post Black Metal geworden und zeigt eine düstere, melancholisch traurige Seite des Landes.

PHOSPHORUS geht am Titeltrack intensiv zu Werke. Der Beginn zieht mit einem langsamen tiefen Riff in den Bann. Höchst interessant ist die Stimme von Aaron Feller, die den Song zuerst in eine Funeral Doom Ecke zieht, und das ist als Lob gemeint. Die tiefen Vocals sind unglaublich prägnant und herrlich dreckig. Die Geschwindigkeit hält sich in den ersten Minuten noch zurück, zieht aber nach gut einem Drittel des Songs deutlich an. Und dann geht die Post ab in die Black Metal Welt, mit Blastbeat und schwarzen Gekeife. Der Mann am Mikro ist wandelbar und bietet mit all seinen Gesichtern eine herausragende Performance.

Über alle Songs, fast alle um die sieben oder acht Minuten Marke herum, sind die Tempowechsel prägnant und super eingesetzt. PHOSPHORUS schaffen es wunderbar Stimmung und Emotionen zu erzeugen und man verliert sich in den Songs. Vor allem die Midtempo- Passagen sind eindringlich und fügen sich in die Raserei ein.

Das Riffing in „The Serpent” ist grandios, gefühlt eher aus der Death Metal Ecke, aber auch voller Melodie und Gefühl. Das ist tolles Songwriting. PHOSPHORUS scheuen sich nicht auch an anderen Metal Stilen anzustreifen, wie zum Beispiel doppelläufige kurze Gitarrenparts zeigen. Und dann zieht Aaron Feller alle Register und präsentiert eine cleane Singstimme, die Gänsehaut erzeugt. Der kurze Sonnenstrahl führt direkt in dunkelste schwarze Raserei und erzeugt das Gefühl eines Sturms, bevor es in einen ganz ruhigen Mittelpart geht mit gefühlvollem Gesang und leisen Gitarren. Das ist pure Emotion und wirklich stark. Das dieser Mittelteil sogar TOOL Vibes atmet setzt dem Ganzen die Krone auf.

„The Messiah“ atmet einen starken spirituellen folkloristischen Stil und beginnt melancholisch spirituell. Die Tremolowand erschüttert diese heile Welt und bringt ewige Dunkelheit über die Hörer*innen. Wieder sind es die Midtempo Umschwünge die Gänsehaut erzeugen. Neben den Vocals ist es wirklich die Gitarrenarbeit die „Frail Grasp Of Broken Hands“ besonders macht. Florian Schütz und der schon erwähnte Aaron Feller strotzen nur so vor Ideen, stets begleitet von einer starken Rythmussektion.

„Kicking The Crutch” ist zu Beginn stark im Death Metal verwurzelt, entwickelt sich aber mehr und mehr zu einem Post Metal Ungetüm. Langsam und eindringlich mit tonnenschweren Riffs schlägt es auf die Hörerschaft ein. Und auch stimmlich wird von Death Metal Growling bis zu Screams alles geboten. Den Abschluss machen PHOSPHORUS mit „Silken Skin“. Die Ruhe vor dem Sturm ist trügerisch. Nach eine Minute schlägt der Post Metal Teufel mit einem dröhnenden Riff und brüllenden Vocals zu. Und so biegt der Song wieder in fast neun Minuten voller Drehungen und Wendungen, stets eindringlich und intensiv.

„Frail Grasp Of Broken Hands” ist mehr als ein gelungenes Debütalbum. Hier katapultiert sich eine Band vom Start weg direkt auf die vorderen Plätze einer schon stark besetzten Szene.

Autor*in: Michael Wimmer


Tracklist „Frail Grasp Of Broken Hands“:

1. Frail Grasp Of Broken Hands
2. The Serpent
3. The Messiah
4. Kicking The Crutch
5. Silken Skin
Gesamtspielzeit: 37:49

 


Band-Links:

PHOSPHORUS – Frail Grasp Of Broken Hands

 

 

 


PHOSPHORUS – Frail Grasp Of Broken Hands
PHOSPHORUS – Frail Grasp Of Broken Hands
LineUp:
Aaron Feller (Guitars, Vocals)
Florian Schütz (Guitars)
Aline Emge (Bass)
Lukas Scherer (Drums)
8.5
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