hooded menace - Lachrymose Monuments Of Obscuration
HOODED MENACE
Lachrymose Monuments Of Obscuration
(Doom | Death Metal)

 


Label: Season Of Mist
Format: (LP)

Release: 03.10.2025


Noch nicht ganz 20 Jahren haben die Finnen von HOODED MENACE auf dem Buckel. Fünf Alben lang erarbeitete man sich in der recht kleinen Death Doom Szene einen Namen, bis die beiden LP’s „Ossuarium Silhouettes Unhallowed“ und „The Tritonus Bell“ alles ändern sollten. Beide kann man als herausragend beschreiben, niemals gleich aber doch immer klar und typisch im Sound als HOODED MENACE zu erkennen, öffneten diese Werke den Finnen mehr und mehr Türen. Das siebte Album „Lachrymose Monuments Of Obscuration“ könnte nun der Schubs durch diese Türen gewesen sein.

Das Album bietet uns sechs Songs (plus ein kurzes instrumentales Intro), alle in doom-typischer Überlänge zwischen sechs und fast zehn Minuten, welche die Ausnahmestellung von HOODED MENACE in der Szene ausbauen und einzementieren werden. Der Kern des Songwritings der Finnen ist zwar immer derselbe, nämlich eine schwere traurig melancholische Atmosphäre zu schaffen, aber was rundherum aufgebaut wird sucht in der gesamten Szene seinesgleichen.

„Pale Masquerade” beginnt mit hämmernden Drums und hallenden Gitarren. Das klingt in den ersten Sekunden so sehr nach TYPE O NEGATIVE, dass einem deren Verlust schmerzlich bewusst wird, bevor ein dröhnendes, hart rockendes Riff die Stimmung zerreißt. Der Kopf wippt unbewusst mit und Harri Kuokkanens monströses Organ schiebt den Song in Death Doom Gefilde. Die Finnen spielen stark mit Geschwindigkeiten und zeigen damit eines ihrer Markenzeichen. Alle Tracks auf „Lachrymose Monuments Of Obscuration” sind voller spannender Wendungen, schlagen unerwartete Haken und bleiben nicht im typisch trägen doomigen Schlamm stecken. Immer wieder tauchen herausragende Soli aus dem Nichts auf und das Riffing ist schier sensationell, stark IRON MAIDEN angehaucht und hervorragend in den Death Doom Sound integriert.

„Portrait Without A Face” bringt PARADISE LOST Reminiszenzen mit sich. „Icon“ könnte hier Pate gestanden haben, nur dass HOODED MENACE mehr Tempo mitbringen. Streicher leiten den Song mit der Double Bass ein, bevor es in die Doom Hölle hinabgeht. Die Drums sind der Hauptakteur des Songs und treiben an, halten aber auch das Songgebilde zusammen. Wieder rockt und groovt das Riff wie Sau und Kuokkanen grölt sich im Hintergrund die Seele aus dem Leib. Pekka Koskelo bleibt der Star der Show und hämmert die Double Bass exakt wie eine Maschine ein. Sein Zusammenspiel mit dem dröhnenden Bass gibt dem Song eine herrlich rhythmische Tiefe und unfassbaren Groove.

„Daughters Of Lingering Pain“ ist der Old-School Doom Star des Albums. Das Riff erinnert an CANDLEMASS und wälzt sich langsam wie Lava dahin. Das Stück zeigt, dass HOODED MENACE stark im traditionellen Metal verhaftet sind. Die Finnen zeigen dabei stets ihr meisterhaftes Gespür diese Huldigung der Tradition in moderne Klänge zu integrieren und auf eigene Füße zu stellen. Der Mittelteil überragt mit groovigem Oldschool Teil, die Gitarrenleads lassen Gänsehaut aufkommen und das Solo schießt den Vogel dann ganz ab.

„Lugubrious Dance“ zieht das Tempo wieder an. Das Riffing ist fast luftig, rockt und groovt bevor HOODED MENACE alles in sich zusammenfallen lässt und die Geschwindigkeit zurückdreht bis gefühlt alles in Zeitlupe abläuft. Am gesamten Album ist das Keyboard präsent und bringt auch hier seine atmosphärischen flächendeckenden Klänge mit ein. Das rhythmische IRON MAIDEN Riffing ist überpräsent im Mittelteil und gibt eine rockige Komponente, die etwas im Gegensatz zum Death Growling von Kuokkanen steht, aber am Ende des Tages wie auf dem gesamten Album, herrlich funktioniert und dem Sound seine Eigenständigkeit gibt.

„Save A Prayer“ ist ein DURAN DURAN Cover, erhält an sich den Geist des Originals, gibt aber den typischen HOODED MENACE Sound perfekt wieder und wird so von den Finnen zu ihrem eigenen Song gemacht. An sich sind Cover Versionen allzu oft Lückenfüller auf Alben. Aber in dieser Form können Sie gerne öfter eingebettet werden.

Das Album schließt mit „Into Haunted Oblivion“, einem fast zehnminütigen Death Doom Monster, das voll und ganz hält, was es verspricht. Tiefe schwere Riffs, die immer wieder unerwartet in Rockgefilde aufbrechen, erzeugen eine doomige Stimmung als Basis. Die Tempowechsel und herausragenden Gitarrenmelodien entführen in sich stets wechselnde Landschaften und Räume. Mal ist es düster, dunkel und Doom regiert die Soundhölle, dann galoppieren die Gitarren wieder in wunderbaren Melodien voran, bis wuchtige Riffs Death Doom über die Hörer*innen hereinbrechen lassen.

HOODED MENACE haben sich mit „Lachrymose Monuments Of Obscuration“ selbst übertroffen und trotz zwei super starker Vorgänger den bisherigen Höhepunkt ihres Schaffens vorgelegt. Was da noch kommt kann man kaum erwarten.

 

Autor: Michael Wimmer

Tracklist „Lachrymose Monuments Of Obscuration“:
1. Twilight Passages
2. Pale Masquerade
3. Portrait Without A Face
4. Daughters Of Lingering Pain
5. Lugubrious Dance
6. Save A Prayer (DURAN DURAN)
7. Into Haunted Oblivion
Gesamtspielzeit: 46:53


Band-Links:
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HOODED MENACE – Lachrymose Monuments Of Obscuration
LineUp:
Harri Kuokkanen (Vocals)
Lasse Pyykkö (Guitars, Keys, Bass)
Pekka Koskelo (Drums)
9
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