
Ich war freudig überrascht als ein neues Album von WARRANT bei mir eintrudelte, das ich reviewen sollte. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn bald wurde mir klar, dass es sich nicht um die US Glam Metaller handelt, sondern um die Düsseldorfer Speed Metal Band, einer Combo, der ich schon in den 80ern nicht viel abgewinnen konnte. 1983 gegründet, veröffentlichten sie 1985 nach der EP „First Strike“ ihre erste LP mit dem Titel „The Enforcer“. Die Trennung folgte kurz danach. 1999 erfolgte die Wiedervereinigung und wurde mit einer Neuauflage beider Erstlingswerke inkl. zwei neuen Songs auf CD gefeiert. Seit 2005 spielten WARRANT auf diversen Festivals wie dem Headbangers Open Air, Keep it true, bis hin zum Wacken Festival in 2010. Das wurde gefeiert und nein, nicht mit einem neuen Album, sondern man veröffentlichte unter dem Namen „Ready To Command 2000“ noch einmal die beiden alten Alben. Nach fast 30 Jahren veröffentlichte die Band dann doch 2014 ein neues Album mit dem Titel „Metal Bridge“.
Mittlerweile sind wieder 11 Jahre ins Land gezogen, aber die Düsseldorfer dachten sich, das letzte Album war nicht wirklich ein Erfolg, vielleicht sollten wir die beiden ersten Alben noch ein drittes Album veröffentlichen. Man kam aber schnell von dieser grandiosen Idee ab, da man sich wahrscheinlich dachte, dass die wenigen Fans die übrig geblieben sind, haben ja diese schon zu Hauff im Regal stehen. Und so kam es, dass man sich entschloss, ein neues Album aufzunehmen.
Und was soll ich sagen: Mir gehen WARRANT nach 30 Jahren noch genauso beim Allerwertesten vorbei, wie in den 80ern. Die Stimme von Bassist Juraschek nervt mich immer noch, darüber hinaus sind die Drums aufdringlich abgemischt, dass es höher nicht mehr geht. Dem Songmaterial kann ich auch nicht wirklich etwas abgewinnen. Wird zwar dem Speed Metal gerecht, sonst versinken die Songs schnell in der Belanglosigkeit des Seins.
Laut beigefügter Info enthält „The Speed Of Metal“ zwei Highlights: „It‘s Up To You“ – ein Song der ursprünglich 1988 geschrieben, jetzt neu aufgenommen und mit neuer Energie wiedergeboren wurde. Da ich den Originalsong nirgendwo finden konnte, fehlt mir der Vergleich, wieviel neue Energie in der neuen Version steckt. Viel kann in der alten Version nicht gesteckt haben.
Das zweite Highlight entstand aus einem Lebenstraum von Jörg Juraschek. Er wollte schon immer eine Coverversion von THE SWEET´s „Windy City“ aufnehmen. Schade, wenn aus einem Lebenstraum so eine farblose, lahme Realität wird.
Tipp von mir fürs nächste Mal: Bleibt euerer Linie treu und veröffentlicht eure beiden 80er Scheiben noch ein weiteres Mal. Dann erspar ich mir das Durchhören und ihr euch eine schlechte Bewertung.
Tracklist „The Speed Of Metal“:
1. Blood Moon Prelude
2. Cut Into Pieces
3. Demons
4. Falling Down
5. Windy City
6. Cry Out
7. Salvation
8. Regain The Fire
9. It’s Up To You
10. Scream For Metal
Gesamtspielzeit: 44:39
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