
Unruhig fristen die italienischen Thrasher von ENEMYNSIDE ihr Dasein im Schatten und schmieden seit den 90ern Pläne um daraus endlich zu entkommen. Richtig ist den Herren, trotz anständiger Genrekost, der Sprung in die Oberliga nicht geglückt. Zu einem löste sich die Band 2013 für gut drei Jahre auf und zum anderen hatte man immer wieder Besetzungswechsel zu verschmerzen. Zusätzlich veröffentlichte man eher unregelmäßig Longplayer und lässt Fans seit 2019 auf ein weiteres Album warten. Dafür gab es aber immer wieder EP-Releases, wie auch den aktuellen mit dem Titel „In The Shadow Of Unrest“, der auf mehr hoffen lässt.
Zwar erfindet man das metallische Rad hier definitiv nicht neu, der spritzige, schön kratzige, aber wunderbar produzierte Thrash ging durch die gute alte Schule, ohne dabei über den Tellerrand zu blicken. Da mögen TESTAMENT oder DEATH ANGEL Pate gestanden haben, doch als Kopie kann man die vier Römer definitiv nicht sehen. Die vier dynamischen, recht flott gespielten Nummern zeigen in nur gut 13 Minuten eine gute Bandbreite der Band, eigenen sich wunderbar für Nackenschmerzen, Moshpits und schweißtreibende Abende in den Clubs.
Die Gitarren kratzen und knarzen wunderbar, die Beats sind abwechslungsreichen, treiben gut nach vorne, lassen auch nichts an Präzision vermissen und Fronter und Mitbegründer Francesco Cremisini liefert die passenden Vocals in Anlehnung der genannten Einflüsse, samt Texten über klassische Genrethemen.
Alles in allem gibt es hier vier souveräne Old-School Thrash Stücke der BayArea Prägung, aber mit modernem Anstrich und komplexeren Songstrukturen, die durch Spielfreude und Spritzigkeit doch kompakt und dynamisch daherkommen. Fans der alten Schule können hier also bedenkenlos zugreifen
Tracklist „In The Shadows Of Unrest“:
1. In The Shadows Of Unrest
2. Concrete Jungle
3. Carnal Betrayal
4. Desolation
Gesamtspielzeit: 12:49
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