fessus subcutaneous tomb
FESSUS
Subcutaneous Tomb
(Death Metal)

 


Label: Darkness Shall Rise Productions
Format: (LP)

Release: 26.11.2025


Ein bisschen Voreingenommenheit muss sein. Wenn eine Band im österreichischen Untergrund ein Debütalbum veröffentlicht, darf man freudig gespannt sein. Wenn dieses dann, wie im Falle von „Subcutaneous Tomb” von den Wiener FESSUS auch noch derartig stark ist, kann man schon die nächste große Hoffnung im Death Metal seit PUNGENT STENCH, DISHARMONIC ORCHESTRA oder MASTIC SCUM herbeischreiben.

„ROTTEN, FOUL, DERANGED!“
So beginnt der Promotext zum Album und bringt in drei Wörtern die Essenz von FESSUS Output auf den Punkt. Die Riffs sind tonnenschwer und walzen sich bedrohlich dahin. Das Drumming ist intensiv, nicht durch seine Geschwindigkeit, sondern durch die schiere präzise Wucht. Und die Vocals des gebürtigen Australiers Brenton klingen wie aus den tiefsten amerikanischen Sümpfen, bedrohlich und trotzdem vielseitig und gut verständlich.

„Pointless Anguish” gibt die Marschrichtung vor. Gedrosselte Geschwindigkeit, welche aber gepaart mit der Schwere der Riffs nicht mindere Härte vermittelt. Infernale Schreie machen Platz für eine Atmosphäre, die das gesamte Album über nicht mehr weichen wird. Es wird einem fast körperlich spürbar kälter, so sehr meint man den eisigen Wind aus der Gruft wehen zu fühlen. FESSUS spielen Oldschool Death Metal mit klar doomigen Einschlag, was schon allein die Länge der sechs Stücke vermittelt. Aber immer wieder aufkommende Temporäusche machen klar, dass dies nichts mit Death Doom zu tun hat. Der Vibe erinnert tatsächlich stark an die Legenden von AUTOPSY.

„Asphyxiate in Exile” ist ein Lehrstück von einem Death Metal Song. Basslicks leiten den Song ein bevor grooviges Riffing übernimmt. Ist zuerst die Stimmung noch zurückgenommen keimt schon bald ein Gefühl auf, dass großes folgen wird. Ab der Mitte des Songs nämlich zieht die Geschwindigkeit an, begleitet von technisch raffinierten Riffs, fast wahnwitzig keift sich Benton dem Ende entgegen und präsentiert eine Variabilität in der Stimme, die FESSUS besonders machen. Alte MORBID ANGEL Vibes wehen gerade in der gitarrendominierten Bridge entgegen, bevor ein herausragendes Solo den Track zur Spitze treibt.

Mit „Cries from the Ether“ übernimmt endgültig die Gitarre das Kommando. Der Song ist getrieben von wildesten Riffs, technisch herausragend und fordernd, aber nie verkopft. Das ist wirklich tolles Songwriting. Ähnlich bei „The Depths of Lividity“. FESSUS beweisen eindrucksvoll wie sicher sie sich ihrer Sache sind. Die fiependen Gitarren sind komplett irre in der Situation. Wie sie dann aber im perfekten Gitarrenriff aufgehen ist große Klasse.

„Yizkor“ geht am meisten als klassischer Oldschool Metal durch. Dunkle treibende Riffs und die eindringlich einschüchternden Vocals wildern im klassischen Death Metal. Die Geschwindigkeit nimmt mit Fortdauer des Songs zu und Thomas an den Drums zeigt sein ganzes Können. Blastbeat Attacken fliegen einem um die Ohren, beruhigen sich zur groovigen Doublebass, nur um sich dann mit einem wahnwitzigen Solo im Speed zu messen.

„Living Funeral“ sagt im Namen schon alles. Es wird dunkel und doomig. Eine morbide kalte Atmosphäre breitet sich aus und FESSUS zeigen nochmal so wirklich ihr Können. Der Gitarrensound ist, gelinde gesagt, komplett verrückt und macht den Song nochmals einschüchternder. Ein würdiges Ende für ein grandioses Erstlingswerk.

„Subcutaneous Tomb“ ist ein großartiges abwechslungsreiches Death Metal Album. Das vielleicht beste Debüt und definitiv eines der besten Death Metal Alben des ganzen Jahres.

Autor: Michael Wimmer


Tracklist „Subcutaneous Tomb“:
1. Pintless Anguis
2. Asphyxiate In Exile
3. Cries From The Ether
4. The Depths Of Lividity
5. Yizkor
6. Living Funeral
Gesamtspielzeit: 35:15

 


Band-Links:

FESSUS - Subcutaneous Tomb FESSUS - Subcutaneous Tomb

 

 

 


fessus subcutaneous tomb
FESSUS – Subcutaneous Tomb
LineUp:
Brenton (Guitars, Vocals)
Jana (Bass)
Gumpf (Guitars)
Thomas (Drums)
9
Share on: