Zelot
(Melodic Black Metal)
Label: Running Wild Productions
Format: (EP)
Release: 08.11.2025
Die Musiker Daniel Wurm und Andreas Hartl (beide DYSTHEMIA) gründeten 2021 gemeinsam mit Simon Ruhmer (Ex-CONCEPT) die aufstrebende Melodic Black Metal Truppe ISKARIOT in Linz und bieten nun ihre zweite EP „Zelot“.
Darauf zu finden, fünf neue Tracks ergänzt durch drei Einblicke in das Live-Schaffen der Oberösterreicher. Die Truppe beginnt mit „Lied Der Stille“ und hält die Tradition vieler heimischer Bands, sich in Deutsch zu artikulieren. Moderne, reduzierte Sounds erschallen, harsche Black Metal Vocals verkünden: „Die Finsternis Tanz Im Rhythmus Der Einen“, ehe intensive Melodic-Black-Riffs einsetzen und sich eine intensive Klanglandschaft aufbaut. Die Drums drücken gut nach vorne und man lässt dem Song Raum zum Atmen. Doch Blastbeats und weitere Attacken zeugen von einem hohen Härtegrad, während die klugt eingewebten Melodien in Kombination mit der vereinnahmenden Atmosphäre einen bei der Stange halten.
„Traum“, welches auch als Live-Variante auf der EP zu finden ist, geht es nicht minder melodisch an, zeigt sich in der Rhythmik aber bewusst sperriger und geht dann, wenn man das Tempo anzieht, tiefer in die Black Metal Wurzeln. Doch lockert man hier dann mit ruhigem Streicherpart auf und zeigt lyrisch ebenso Tiefe. Danach baut „Verrat“ mit wunderschönen Gitarrenmelodien einen ausladenden Spanungsbogen auf, klingt dabei aber hoffnungsvoller und ist erneut Zeuge von intelligentem Songwriting, Fingespitzengefühl und Kreativität, ohne sich zu weit aus dem Genrefenster zu lehnen. Ein Track in dem man sich verlieren kann und die heimischen Wälder und Berge förmlich spürt. Hier heißt es:
Freundschaft verwehrt
Verrat gesät, wo treue steht
Lügen, Intrigen, ein bitteres Spiel
Das Band zerschnitten
Ein trauriges Ziel
Metallische Riffs treffen auf theatralische Beats, die von einer Prise Bombast umrahmt in den Bannd ziehen. Harsch gekeifte Vocals verkünden vom Ende der Welt, und so intensiviert sich das Stück immer weiter, bevor dann „Zeit“ mit ruhigen Tönen einleitet, im Verlauf aber auch wieder harte, atmosphärische wie pathetische Black Metal Töne bietet. Düster, bedrohlich und melancholisch baut sich hier eine kontrastreiche Welt auf, die immer wieder durch heftige Attacken unterbrochen wird, dabei aber auch an Eingängigkeit nicht geizt.
Wer meint, Black Metal müsse trve oder sonst irgendwelche Klischees erfüllen, der ist bei ISKARIOT wahrlich an der falschen Adresse. Das Trio zeigt sich mutig, traut sich traditionelle Riffs ebenso wie Death Metal Elemente ihre Version des Black Metal zu weben und liefern mit „Zelot“ ein wahrlich starkes Ausrufezeichen, dass sich weder in der Heimat, noch international verstecken muss.
Tracklist „Zelot“:
1. Lied Der Stille
2. Traum
3. Verrat
4. Verlorene Welt
5. Zeit
Gesamtspielzeit: 25:22
Band-Links:
