Es ist Jänner, winterlich und kalt, Zeit für IMMORTAL! Bringt man automatisch Osmose Records mit den Frost-Black-Metallern in Verbindung, wird man nun verdutzt sehen, dass sie nun bei Nuclear Blast Records sind, weil der Vertrag bei ihrem alten Label ausgelaufen ist. Nun stellt sich bei mir die Frage: Reicht es für eine gute Band, ihr Ding konsequent weiterzumachen, ohne sich groß weiterzuentwickeln oder geht das nach hinten los und die Klasse von IMMORTAL geht dadurch leicht verloren?
Das fiel mir auch bei der letzten Scheibe von CHILDREN OF BODOM auf, gute Songs, aber immer die selben Riffs, Breaks, Soli, Gitarren- vs. Keyboard-Duelle. Und so ist es auch mit „Sons Of Northern Darkness“. Auf dem Cover wie immer Abbath, Horgh und Iscariah, mit Warpaint und böse schauend, wie auch auf „Battles in the North“, „At the Heart of Winter“ oder „Damned in Black“. Damit meine ich nicht das Frontcover, sondern allgemein, entweder eben dieses oder Abbildungen im Booklet. Nichts Neues eben…und Songs wie „Demonium“, „In my Kingdom Cold“ oder „Antarctica“ schließen nahtlos an das typische IMMORTAL-Szenario in ihrem Fantasykönigreich Blashyrkh an, wo Kälte, Winter, Eis und Dämonen thematisiert werden. Deswegen eben meine Frage, reicht es eine musikalisch gute, aber für die Norweger eben gewöhnliche Scheibe abzuliefern, oder nicht?
Mit den charakteristischen Riffs, der Atmosphäre, den Texten, den ewig ähnlichen Songtiteln? Ich weiß es nicht. Würde ich „At the Heart of Winter“ und „Damned in Black“ nicht kennen, würde ich klar ein tolles Album gerade im CD-Player laufen haben, aber so sind die beiden gerade genannten Releases und das neue „Sons of Northern Darkness“ irgendwie gleichwertig und austauschbar, typische Stimmung, typische Riffs, typisches Drumming, Texte und die schon bekannten akustischen Triolen, welche die drückende Distortion gut auflockern. Direkt habe ich noch kaum was über die neue Scheibe verloren, aber eben indirekt schon. Also, „Sons Of Northern Darkness“ hat den typischen Stempel von IMMORTAL aufgedrückt, es gibt nichts Neues, es ist zwar gut, aber eben bandinterne Normalokost. Deshalb werde ich die Punktebewertung nicht so hoch ausfallen lassen, wie ich es bei der „At The Hear Of Winter“ getan hätte (10 Punkte), oder wie ich es bei „Damned In Black“ (siehe Archiv) mit 8 Punkten getan habe. Trotz der nachwievor vorhanden Klasse sollte es eben nicht stagnieren, sondern zu einer Weiterentwicklung kommen.
Tracklist „Sons Of Northern Darkness“:
1. One By One
2. Sons of Northern Darkness
3. Tyrants
4. Demonium
5. Within The Dark Mind
6. In My Kingdom Cold
7. Antarctica
8. Beyond The North Waves
Gesamtspielzeit: 36:43
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