BELPHEGOR - Infernal Live Orgasm
BELPHEGOR
Infernal Live Orgasm
(Death Metal | Black Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (Live)

Release: 25.03.2002


Österreichs Prolo-Deather BELPHEGOR melden sich nun mit „Infernal live orgasm: A decade in blasphemy“ lautstark zurück. Zum 10-jährigen Jubiläum verließ man das Problem-Label Last Episode und veröffentlichte kurzerhand über das hauseigene Phallelujah Productions das neue Mach(t)werk – von der Presse und der Band (wie sollte auch anders sein?) hochgelobt, kommt das edle Teil in zugegebenermaßen edler Aufmachung mit 24-seitigem Booklet (also 24 Seiten Blut, verkehrte Kreuze und Nonnen, die von Ziegen gewetzt werden) und überlanger Spielzeit von knapp 70 Minuten.

Neben acht Songs, die unsere Höllenpriester live zum Besten geben, kann man sich auch noch an zwei neuen Tracks („Swarm of rats“ vom nächsten Album und „Der Untergang pt. II“) sowie an „Graves of sorrow“ (vom 92er Demo „Bloodbath in paradise“) und „Hellbound“ (vom 91er Demo „Kruzifixion) erfreuen. Als Bonus und Kaufanreiz gibt es dann auch noch zwei Videoclips, nämlich „Vomit upon the cross“ (Clip) und „Purity through fire“ (live am Hell On Earth Festival, Wiener Neustadt – Sommer 2001).

Im Gegensatz zu den labeleigenen Aussagen dümpeln BELPHEGOR auf den acht Livetracks allerdings in mittelmäßiger bis gerade noch ertragbarer Soundqualität umher, was zwar bei anderen Bands nicht derart schwerwiegend ins Gewicht fällt, bei dem technischen und komplexen Geknüppel, das BELPHEGOR an den Tag legen, allerdings schon. Wer sich aber an Rülpsern und den typischen Ansagen („Das ist der Titeltrack von…“) erfreuen will, wird hieran seinen Gefallen finden.

Mit dem neuen Song „Swarm of rats“ schlägt die Qualität soundtechnisch stark nach oben – in bester „Necrodaemon Terrorsathan“-Manier lassen BELPHEGOR ihren Aggressionen freien Lauf, nachwievor bewegen sich die Salzburger auf höchster technische Ebene, knüppeln ihr Ding in rasanter Geschwindigkeit durch und tendieren wie schon auf dem letzten Studiooutput eher in Richtung BEHEMOTH-mäßigem Death Metal, als wie anfänglich doch noch die eine oder andere Black Metal-typischen Passage einzubauen. Genauso auch „Der Untergang pt. II“ – ein weiterer hervoragender Song in Lichtgeschwindigkeit.

Überraschenderweiße leiden beide Demotracks – „Graves of sorrow“ und „Hellbound“ – nicht an zu schlechtem Sound – sicher, man muss sowohl soundtechnisch als auch von den spielerischen Fähigkeiten her Abstriche machen, jedoch hört man deutlich raus, wer hier am Werke ist. Auch zu ihren Anfängen wussten die Mannen schon ihre Instrumente zu bedienen und bestachen bereits Anno 91 und 92 mit komplexerem, schnellen Death/Black, der stellenweise aber leicht von INCANTATION beeinflusst zu sein schien, allerdings aber auch noch stärker in Richtung Black Metal abdriftete.
Mit „Vomit upon the cross“ gibt es einen Videoclip, wie er wirklich nur von BELPHEGOR stammen kann – finster marschiert das Trio bewaffnet in eine Kirche, schießt auf eine Jesus-Statue und filmt einen Perchenumzug. Damit es ein bisschen interessanter wird, reibt sich eine Tussi noch mit einem Kreuz zwischen den Beinen (kennen wir ja schon von „Necrodaemon Terrorsathan“) – is ok, aber meiner Ansicht nach etwas übertrieben. Bis auf dass die ständigen Zoomfahrten der Kamera (nein, nicht auf die Genitalien der Tussi) etwas irritierend sind, ist der Clip allerdings ganz gut aufgemacht und der Sound ist auch top. Im Gegensatz dazu steht wiederum der Clip des live am Hell On Earth Festival präsentierten „Purity through fire“ – mieser Sound, ganz passable Bildqualität, geiler Song, langweilige Bühnenshow.

Summa summarum ein Album das man nicht unbedingt haben muss, dennoch aber einige Qualitäten aufweist. Lieber wär mir allerdings eine MCD ohne den Livetracks gewesen, aber immerhin gibt es neben dem Artwork und der Aufmachung mit den zwei neuen Songs, den zwei Demotracks und zumindest dem Video-Clip zu „Vomit upon the cross“ auch Höhepunkte auf „Infernal live orgasm“…


Tracklist „Infernal Live Orgasm“:
1. March of the Dead
2. Purity Through Fire
3. Necrodaemon Terrorsathan
4. The Last Supper
5. No Resurrection
6. Swarm of Rats (Studio Track)
7. Diabolical Possession
8. Blackest Ecstasy
9. Requiem of Hell
10. Der Untergang, Part 2 (Studio Track)
11. Graves of Sorrow (Demo)
12. Hellbound (Demo)
Gesamtspielzeit: 50:00


www.belphegor.com

BELPHEGOR - Necrodaemon Terrorsathan
BELPHEGOR – Infernal Live Orgasm
LineUp:
Helmuth
Sigurd
Marius
Man
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