Manche Bands ziehen eben das große Los. Sie dürfen für namhafte Bands das Publikum anheizen. Klarer Effekt: Den Bekanntheitsgrad steigern! ROYAL HUNT hatten die Ehre, im Vorabprogramm die Wartezeit auf SOUNDGARDEN bei deren Deutschlandtour zu verkürzen. Das kann eine Band nur weiterbringen. Besser, als in ewig kleinen Klitschen zu spielen. Mit „Eyewitness“ liefern ROYAL HUNT ihre 13. Veröffentlichung, mit Livescheiben und Maxis gerechnet, auf den Markt. Von daher ist die Band keine unbekannte mehr. Um es schnell auf den Punkt zu bringen: die Scheibe ist Mittelmaß.
Der Power Metal, den die vier Jungs zelebrieren, kommt zwar mit ordentlicher Spielfreude und auf den Punkt genau gespielt daher, aber der richtige Kracher befindet sich nicht unter den zehn Liedern. ROYAL HUNT setzt erneut auf Abwechslung, genügend Komponenten haben sie via Elektronik eingebaut.
Auch die Abwechslung, mal das Keyboard zurückzufahren oder in den Vordergrund zu stellen und auch eine Kirchenorgel bei „The Prayer“ einzubauen, lassen den letzten Kick an dem Album fehlen.
Der Gesang von John West, oft im Refrain von Chor unterstützt, weiß zu gefallen. Doch vor allem wenn die mehreren Stimmen miteinander tönen, reiht sich „Eyewitness“ in die doch so vielen Alben der unzähligen Power-Metal-Bands ein. Es ist nichts Neues, immer die gleiche Tour. Einen Aha-Effekt erlebt der Hörer bei „Wicked Lounge“. ROYAL HUNT abseits der Pfade. Gekonnt versetzt die Band in den Flair der 60er Jahre in eine Bar in New Orleans. Bluesig angehauchtes Stück, das gefällt. An ihren Instrumenten, das ist keine Frage, ist die Band unbestritten gut. Das macht aber noch keine außergewöhnliche Scheibe aus.
Tracklist „Eyewitness“:
1. Hunted
2. Can‘t Let Go
3. The Prayer
4. The Edge Of The World
5. Burning The Sun
6. Wicked Lounge
7. Fifth Element
8. Help Us God
9. Game Of Fear
10. Eye Witness
Gesamtspielzeit: 59:00