Die deutschen DISBELIEF haben sich im Laufe der Zeit ganz schön nach oben gearbeitet, und mit „66sick“ stehen sie jetzt ziemlich in Gipfelnähe: Album des Monats im Metal Hammer – ist ja nicht nichts. Dass kompositorisches Können ausreichend gegeben ist, muss nicht bezweifelt werden, und erhebliche Professionalität auf den Insturmenten und bei der Produktion hat wohl berechtigterweise ihren Teil zum Aufstieg dieser Band beigetragen. Ihre nicht zu bestreitende Massentauglichkeit hat DISBELIEFS Erfolg aber wohl auch nicht geschadet …
„Emotional Deathcore“ nennt sich die Musik, die hier zelebriert wird, wobei Metalcore in meinen Augen als Beschreibung auch reichen würde, so Death-metallig ist das Teil dann nicht. „Emotional“ passt aber auf die cleanen Gesangsteile (die ich ein wenig schmalzig finde, aber das ist mein Geschmack) – diese machen einiges, aber bei weitem nicht alles aus, denn sonst gibt’s anständiges Geschrei zu goutieren, das mich irgendwie an MACHINE HEAD gemahnt – überhaupt erinnern mich einige der pumpenden, mittelschnellen Teile ziemlich stark an die Maschinenköpfe (Habe ich aber zugegebenermaßen auch länger nicht mehr gehört, also steinigt mich ruhig für diesen Vergleich!) Auf jeden Fall kommt ab und an schon Stimmung auf, wenn ein bisschen gebolzt wird. Die, nun ja, romantischen Teile, derer es hier nicht gerade wenige gibt, können sich aber echt etwas dehnen. Sicher, schön und voll Herz und so, aber mich lässt’s trotzdem kalt.
Wenn ich so die allgegenwärtigen Lobeshymnen auf „66sick“ sehe, dann erwarte ich mir nicht viel Sympathie seitens der DISBELIEF-Fans für diese Besprechung. Aber sorry, so besonders finde ich sie nun mal nicht. Also, Gleichgesinnte, nicht irritieren lassen vom „Death“ in der Stilbezeichnung „Deathcore“, das stimmt einfach so nicht.
Tracklist „66Sick“:
1. 66
2. Sick
3. Floating On High
4. For God?
5. Continue (from This Point)
6. Crawl
7. Rewind It All (death Or Glory)
8. Lost In Time
9. Try
10. Edges
11. Mental Signpost
12. To Atone For All
Gesamtspielzeit: 49:30