Rio Grande Blood
(Industrial Metal)
Label: 13th Planet Records
Format: (LP)
Release: 2006
MINISTRY, oder viel mehr die Person Al Jourgensen, ist spätestens seit dem Hitalbum „Psalm 69“ aus dem Jahre 1992 als fixe Größe der Industrial-Szene anerkannt. Mit dem neuesten Geniestreich beschreitet man jedoch auch durchwegs metallische Pfade und bringt dadurch frischen Wind ins Spiel. Die „Anti-Bush“-Haltung ist im Gegensatz dazu jedoch immer noch eine unabänderliche Konstante und wird außer in den lyrischen Ergüssen auch noch eindrucksvoll beim Cover zur Schau gestellt (genial in diesem Zusammenhang ist auch die zusammen geschnittene Bush-Ansprache als Intro).
Nach dieser Rede geht es dann aber gleich voll zur Sache und die Band entlädt sich eindrucksvoll all ihrer Aggressionen. Eingängige simple Riffs ziehen sofort die Aufmerksamkeit auf sich und werden dabei von treibenden Drumattacken im Stakkatorhythmus unterstützt. In bester Thrash-Manier setzt dann „Senor Peligro“ als der wohl metallischste Songs des Albums gleich noch einen drauf und hinterlässt keinen Kopf ruhig zwischen den Schultern. Bei „Gangreen“ und „Fear (Is Big Business)“ wird dann zwischenzeitlich etwas Tempo herausgenommen was zum Ergebnis führt, dass sich die stampfenden Parts noch intensiver ins Gehirn brennen. Augenscheinlich ist bis zu diesem Zeitpunkt, dass die Industrialelemente eher im Hintergrund stehen und sich vordergründig auf Samples beschränken, das Ganze jedoch immer noch den urtypischen MINISTRY-Sound aufweist. Leider hat man gerade den Drums im Verlauf des Albums einen immer maschinelleren Sound verpasst, sodass hier ein wenig Druck verloren geht, der „Rio Grande Blood“ noch überzeugender hätte werden lassen können. Jello Biafra hat es sich auf „Ass Clown“ dann auch nicht nehmen lassen ein paar Vocals beizusteuern und auf diese Weise ebenfalls seinen Unmut kund zu tun.
„Rio Grande Blood“ ist auf jeden Fall ein, auf die Band bezogen, ziemlich vielschichtiges Album geworden, das sich Fans der Band ohnehin nicht entgehen lassen dürfen. All jene, die aufgrund des Industrialbackgrounds bis heute noch nicht mit der Band in Berührung gekommen sind, könnten aufgrund der metallischen Untertöne dieses Mal aber auch sicherheitshalber einen Testlauf starten.
Tracklist „Rio Grande Blood“:
1. Rio Grande Blood
2. Senor Peligro
3. Gangreen
4. Fear (is Big Business)
5. Lieslieslies, The Gread Satan
6. Yellow Cake
7. Palestina
8. Ass Clown
9. Khyber Pass
Gesamtspielzeit: 51:25