MACHINE HEAD - The Blackening
MACHINE HEAD
The Blackening
(Thrash Metal)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 2007


Who is this man I stare?
Mirror reflects a stranger
Fist shatters the despair
Awake the pain to angerBeautiful Morning

Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Diesen Spruch werden sich auch Rob Flynn und seine Mannen wohl schon das eine oder andere Mal anhören haben müssen, nachdem „The Blackening“ durch die Gehörgänge der Fans gedrungen ist.
Sollte es da draußen wen geben, der mit den Jungs aus Oakland nicht vertraut ist, so dürfte derjenige sich angesichts von Front- und Backcover wie auch der Bookletgestaltung aufs schrecklichste vertun und auf eine Black Metal-Band schließen… warum man sich die „Mühe“ gemacht hat ein derartiges Motiv auszuwählen wirft schon einmal ein erstes Fragezeichen zum neuen Release auf.

Der erste Eindruck nach der guten Stunde Spielzeit fällt dann eher zweigeteilt aus, denn mit einer derartigen Vorstellung hätte ich wirklich nicht gerechnet. Gut ein zweites Wunderding wie das Debüt hatte ich auch gar nicht im Sinne, doch MACHINE HEAD haben sich vier Jahre nach „Through The Ashes Of Empires“ einen mächtigen Schritt weiterbewegt, wobei ihnen jedoch zugute gehalten werden muss, dass man bei den einzelnen Stücken immer noch eindeutig nach MACHINE HEAD klingt – und das soll ihnen mal einer so schnell nachmachen. Schon der über zehnminütige Opener „Clenching The Fists Of Dissent” mit einem Muezzin-ähnlichen Schrei und den akustischen Gitarren am Beginn verwurstet jede Menge an Ideen und weist auch schon recht deutlich auf die teilweise progressive Ausrichtung hin, die es auf „The Blackening“ zu erkunden gibt. Doch schon beim zweiten Song wird jede Menge Power aus den Boxen gedrückt und mit fetten Riffattacken bereichert. Für einiges Unbehagen könnten die teils klaren und vor allem harmonischen Vocals sorgen, die dem Stück zwar einen unvorhergesehenen Touch verleihen, mancherorts aber zu verweichlicht ausgelegt werden könnten.

Die Fingerfertigkeiten von Gitarrist Phil Demmel werden anschließend das erste Mal so richtig in „Aesthetics Of Hate“ gefordert und während man noch recht ungläubig diese filigrane Feinarbeit im Hinterkopf hat, wird das Tempo auf ein Mindestmaß gedrosselt, wobei man den Überraschungseffekt erneut für sich verbuchen konnte. Böse Zungen könnten bei „Now I Lay Thee Down” von einer Halbballade sprechen, da den Amis hier wahrlich jede Aggressivität abhanden gekommen ist, und abgesehen von einem kurzen Aufbäumen mit groovenden Parts, liegen sie da ehrlich gesagt auch nicht allzu weit davon entfernt. Mit der erneut eher hoffnungslos/melancholisch angehauchten Stimme von Rob im Schlepptau, zählt dieser Track für Fans der ersten Stunde sicher zu den größten Enttäuschungen des neuen Werkes. Danach geht es aber zum Glück wieder steil bergauf und die restlichen drei Stücke wissen wieder vollends zu überzeugen – so man an der neuen Ausrichtung der Maschinenköpfe Geschmack findet. Speziell der letzte Song sei an dieser Stelle noch hervorgehoben, da er durch seinen zwar nicht äußergewöhnlich originellen, aber dennoch bestechenden Aufbau überzeugen kann. Schleppende schwere Riffs dominieren im ersten Gang gute sechs Minuten die Szenerie, ehe sich das Tempo langsam aber sicher zu steigern beginnt und schlussendlich doch noch versöhnlich zum Bangen einlädt.

„The Blackening“ stellt somit sicher das komplexeste Album der langjährigen Bandgeschichte dar und benötigt garantiert zwei bis drei Durchläufe, um vollends zu zünden. Das investierte Herzblut wie auch die mutige Herangehensweise werden sicher bei den meisten von euch eine dementsprechende Würdigung finden und dies sollte der Band dann auch Grund genug sein, uns nicht erneut so lange auf ein Nachfolgealbum warten zu lassen. Der Höchstpunktezahl verweigere ich mich dieses Mal dennoch wegen der meiner Ansicht nach manchmal zu stark ausgeprägten „Frickelei“ und den „unmetallischen“ Vocals. Ansonsten bleibt mir nur noch eine Kaufempfehlung auszusprechen.


Tracklist „The Blackening“:
1. Clenching The Fists Of Dissent
2. Beautiful Mourning
3. Aesthetics Of Hate
4. Now I Lay Thee Down
5. Slanderous
6. Halo
7. Wolves
8. A Farewell To Arms
Gesamtspielzeit: 61:02


www.machinehead1.com

 

MACHINE HEAD - Supercharger
MACHINE HEAD – The Blackening
LineUp:
Robert Flynn
Phil Demmel
Adam Duce
Dave McClain
8
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