Dem apokalyptischen Cover, samt nicht ganz einfach zu lesendem Bandlogo nach geurteilt, erwartet einen hier also ein Death Metal Album. Nach hören des Intros „A Cold Day In Hell“ das mit sphärischen Keyboards aufwartet, wähnt man sich doch im Bereich des melodischen Black-Metal. Würde man gleich danach Track #7 („Reloaded“) hören, wäre man vollkommen verwirrt, denn da bläst einem plötzlich astreiner Hardcore, Gangshouts inklusive, entgegen. Was ist es also, das uns die sechs Südkalifornier WINDS OF PLAGUE auf ihrem zweiten Album „Decimate The Weak“ da präsentieren? Kurze Antwort: Von allem ein bisschen. Das Grundgerüst bildet Deathcore, der durch den allgegenwärtigen Keyboard-Einsatz deutlich schwarzmetallisch angehaucht ist. Für die eher traditionellen melodischen Elemente sind hauptsächlich die beiden Gitarristen verantwortlich. Zwischen den langsamen düsteren Parts wird auch immer wieder mal ordentlich das Doublebass-Gaspedal durchgedrückt, bevor auch schon wieder der nächste Breakdown um die Ecke lauert. Darüber thront immer die Stimme von Frontshouter/grunzer Johnny Plague. Soundtechnisch ins rechte Licht gerückt wurde dieses Album übrigens von Produzent Daniel Castleman (AS I LAY DYING) und für den Mix zeichnet niemand geringerer als Tue Madsen (DARK TRANQUILITY, THE HAUNTED) verantwortlich.
Wer könnte also an diesem Album gefallen finden? Schwierig zu sagen, denn die Zielgruppe dürfte nicht allzu groß sein. Am ehesten vielleicht der experimentierfreudige Metalcore-Fan, den Keyboards grundsätzlich nicht abschrecken. Fazit: Ein mutiges Experiment, das sich zwischen melodischem Black Metal und thrashigem Deathcore bewegt und daher notgedrungen weder Fisch noch Fleisch ist. Vielleicht finden die sechs Jungs in Zukunft ja noch eine klarere Linie und dann sind auch mehr als 4 von 7 Punkten drin.
Tracklist „Decimate The Weak „:
1. A Cold Day In Hell
2. Anthems Of Apocalypse
3. The Impaler
4. Decimate The Weak
5. Origins And Endings
6. Angels Of Debauchery
7. Reloaded
8. Unbreakable
9. One Body Too Many
10. Legions
Gesamtspielzeit: 36:55