Architect Of Lies
(Progressive Metal | Melodic Death Metal)
Label: Century Media
Format: (LP)
Release: 2008
Im Jahre 2002 stiegen die Gebrüder Sandager bei der dänischen Death Metal Band MERCENARY ein und krempelten deren Sound, schon bei dem Album „Everblack“, gewaltig um. Seitdem entwickelte sich die sechs Mann starke Truppe stetig weiter. Melodic Death, ähnlich dem, der Kollegen aus Götheborg, mit progressivem Einschlag. Nur hatten MERCENARY seit damals den großen Vorteil mit Mikkel Sandager einen „richtigen Sänger“ an Board zu haben.
Der Opener, der beim ersten Hören durch den großen Keyboardanteil erst etwas schmalzig wirkt, erschließt sich nach ein paar Durchläufen als erstes kleines Highlight, dass alle Stärken der Band in einem Song vereint. Viel Melodie, griffige Riffs und große Abwechslung in Sachen Härte und Geschwindigkeit. Auch im Gesangsbereich herrscht sehr viel Variation. Die hohen Screams verbindet Mikkel mit unter die Haut gehenden, gefühlvollen Passagen. Die tiefen Growls, die auf „The Hours That Remain“, nach dem Ausstieg von Bassisten und Zweitsänger Kral, Mikkel Sandager selbst in die Hand nahm, übernimmt nun Neuzugang René Pedersen. Melodische Hits wie „Embrace The Nothing“ oder „Isolation“ wechseln sich mit aggressiven Brocken wie „Execution Style“ ab, ohne jemals den Sinn für Eingängigkeit zu verlieren.
Auch wenn die Keyboards immer mehr Platz im Sound der Dänen einnehmen, geht der Härtegrad gerade durch die harschen Vocals von Rene und dem starken, variablen Drumming, nie verloren. Falls mal das Gefühl aufkommt, dass eine Songpassage etwas schmalzig wirken könnte, so belehren sie einem gleich des Besseren und geben im richtigen Moment wieder Gas. Die Gitarrenfraktion beschränkt sich meist auf die Götheborg Schule und Stakkato-Riffs, kann aber durch ausgefallene Passagen und überzeugenden Solos glänzen. Leider wurde dieses Mal auf überlange Songs, wie das geniale „Firesoul“ vom Referenz-Werk „11 Dreams“ verzichtet. Ein weiterer Kritikpunkt könnte der mittlerweile glasklare Sound der Band sein, da gerade die etwas rauere Ausrichtung auf „Everblack“ und „11 Dreams“ überzeugen konnte, aber das muss jeder für sich selber entscheiden.
MERCENARY haben es in nicht einmal 18 Monaten geschafft ein neues starkes Werk herauszubringen, das dem Vorgänger in nichts nachsteht, auch wenn es „11 Dreams“ aus den genannten Gründen, nicht gänzlich erreicht. Fans können blind zugreifen und allen anderen sei geraten diese Band einmal anzutesten. Aber Vorsicht diese CD benötigt einige Durchläufe um sich zu entfalten. Auf der Limited Edition werden zusätzlich noch der Bonus Track „Death Connection“ und eine DVD inklusive 9 Live Tracks und einem umfangreichen Studioreport zu finden sein.
Tracklist „Architect Of Lies“:
1. New Desire
2. Bloodsong
3. Embrace The Nothing
4. This Black And Endless Never
5. Isolation (the Loneliness In December)
6. The Endless Fall
7. Black And Hollow
8. Execution Style
9. I Am Lies
10. Public Failure Number One
Gesamtspielzeit: 52:25