Everest
(Hard Rock)
Label: AFM Records
Format: (LP)
Release: 2009
Dass unsere neutralen Nachbarn guten Rock (auch in die EU) exportieren, weiß man schon lange dank Veteranen, wie KROKUS und GOTTHARD. In diese Reihe wollen sich auch die Durchstarter SHAKRA gesellen und haben sich gleich mal den Mount „Everest“ vorgenommen, denn so heißt nun ihr neues Album, das dieser Tage auf den Markt kommt. Mit dem 2007er Output „Infected“, breiteten sie sogar ihre Infektion bis hoch in die Spitzen der Charts aus, ob das mit „Everest“ auch klappt, wird sich herausstellen, aber der Grundstein dafür ist definitiv gelegt.
Gefühlvoller und eingängiger Rock ist nach wie vor die Devise der Truppe aus der Gegend von Bern. Natürlich wird auch auf Anspruch nicht verzichtet, der dank der Gitarrenarbeit oftmals zum Tragen kommt. Man hört den Songs auch an, dass sie durchaus Radiokompatibel sind, dennoch wirken diese nie gekünstelt oder darauf ausgelegt. SHAKRA schaffen es immer wieder, eine schöne Kombination aus Massentauglichkeit und exzellentem Rock mit Biss und Verstand zu finden. So kommt auch die Powerballade „Why“ komplett ohne Kitsch aus und berührt sogar. Live ist da Gänsehaut garantiert. „Ashes To Ashes“ tritt dafür richtig kraftvoll in den dicken Rocker-Arsch, bricht jedoch nicht aus dem Rockgenre aus und bleibt dementsprechend dennoch soft genug, um auch im Vorprogramm von BON JOVI oder eben GOTTHARD zu passen. Auch können sich SHAKRA glücklich schätzen 2002 auf Mark Fox zurück gegriffen zu haben. Sein raues, aber dennoch melodisches Organ ist absolut für den Rock gemacht und wird auch dementsprechend im Sound der Schweizer genutzt. „The Journey“ ist wirklich eine kleine Reise durch das Genre, denn der Song kann mit fast 8-Minuten alle Asse der Band ausspielen. Vom klassischen Rock, über akustische Zwischenteile, bis hin zu pumpenden Passagen, abgerundet von starken Soli, bedient der Track alle Rockklischees, die es gibt. Nach weiteren passablen Rockern haben SHAKRA am Ende noch eine Keyboard-unterstützte Ballade angehängt, die das Album schön abrundet.
Ob dies nun für den Aufstieg auf den Gipfel des Mount Everest reicht, vermag ich nicht zu sagen, doch über die Alpen hinweg nach Europa sollte diese Scheibe den Weg definitiv finden. Solider Rock, mit Herz und Seele sei gewiss.
Tracklist „Everest“:
1. Ashes To Ashes
2. Love & Pain
3. Let Me Lie My Life To You
4. The Illusion Of Reality
5. Why
6. The Journey
7. Regressive Evolution
8. Anybody Out There
9. Right Between The Eyes
10. Dirty Money
11. Insanity
12. Hopeless
Gesamtspielzeit: 51:39