Wir werden es auf Old School-Art machen!

Endlich! Die NuMetal Veteranen von KORN sind wieder in Österreich und werden gehörig den Gasometer rocken! Wir haben sogar die Gelegenheit mit einem der wieder-vier Amis zu reden, genauer gesagt mit Gitarrenklimpfer Munky. Etwas müde wirkend, betritt der komplett in schwarz gekleidete Dreadlockkopf den Raum und begrüßt uns. Gemütlich sitzt er in seinem Sessel, immer zuerst schön nachdenkend, bevor er auf unsere Fragen eingeht.


 


Hey Munky. Wie läuft‘s mit der Tour?

Oh, die Tour läuft gut! Wir waren vorher in den USA, sind jetzt in Europa und die Band versteht sich sehr gut. Es braucht immer etwas Zeit, bis man sich wieder ans Touren gewöhnt hat, aber jetzt geht es ganz gut!

Wie war Rock am Ring?

Ich bin immer noch müde davon! Es ist jetzt fast eine Woche her, dass wir dort gespielt haben, aber es ist schwer sich zu regenerieren, denn wir flogen geradeaus von den USA zu ROCK AM RING und sowas ist ziemlich anstrengend.

Wie steht‘s mit dem neuen Album? Wie geht die Arbeit voran?

Es geht gut voran! Wir sind noch dabei, verschiedene Sachen zusammen zu fügen. Es wird ein wirklich ehrliches Album; wir denken nicht zu viel über irgendetwas nach, experimentieren auch nicht viel, wir gehen einfach ins Studio und jammen herum. Wir planen einfach nichts, wie es klingen sollte. Wir spielen in einem sehr kleinen Raum, nicht viel größer als dieser hier.

Wer ist eigentlich am Songwriting beteiligt?

Das bin ich, Fieldy und Ray.

Jonathan wird also erst daran teilhaben, wenn das Instrumentale fertig ist?f>>

Ja genau, sobald wir die meisten Songs zusammengefügt haben, wird er dazukommen, manches kürzen, manches ausbessern und so weiter…

Gibt es schon einen Titel für das Album?

Nein. Jonathan will aber einige Symbole verwenden: Jeweils eines für Drogen, Geld, Macht, Zeit und Religion. Das sind die fünf Themen, um die er seine Lyrics schreiben will.

Habt ihr schon einen Plan, wann das neue Album rauskommen soll?

Ich hoffe Anfang 2010!

Stimmt es, dass ihr das neue Album in richtiger Old School-Manier aufnehmen wollt? Ganz ohne große Computertechnologie?

Ja, so ähnlich. Wir haben ein altes Gerät aus den späten 70ern und werden dieses Album so aufnehmen, wie wir unsere ersten beiden Alben aufgenommen haben, also mit einem Analog Board und einem Two-Inch-Tape. Aber es ist cool, denn jeder ist im Raum und wir nehmen all die Energie auf diesem Tape auf, anstatt jeden kleinen Teil einzeln und mit Pro-Tools aufzunehmen. So wollen wir es einfach nicht mehr machen. Wir wollen es so aufnehmen, wie wir es spielen. Natürlich werden wir auch ein paar Sachen hinterher einfügen, aber die Energie bleibt trotzdem erhalten. Also ja, wir werden es auf Old School-Art machen.

Was ist jetzt eigentlich mit Ray Luzier? Jonathan Davis hat in einem Interview gesagt, dass er der neue permanente Drummer von KORN sei, aber auf eurer Homepage sowie auf MySpace steht er nicht bei den Mitgliedern.

Munky (schmunzelnd): Er ist unser Drummer. Die Gründungsmitglieder werden zwar immer wir drei sein (Munky, Fieldy und Jonathan – Anm. d. A.), aber er ist unser Drummer!

Warum steht dann sein Name nicht auf der Homepage?

Ich glaube, wir wollen ihn zuerst auf einer Platte und bei der dazugehörigen Tour haben, erst dann ist es so ziemlich offiziell.

Wie fügt er sich denn in die Band ein?

Sehr gut, sehr gut! Er bringt mehr technische Aspekte in die Band ein, denn er ist ein sehr technischer Drummer. Er ist wirklich gut, und wir nicht, also denke ich, ist es okay! (lacht)

Fühlt ihr euch unter Druck beim Produzieren des neuen Albums, nachdem ihr so viele erfolgreiche Platten gemacht habt?

Nein. Wir nehmen es einfach nur auf. Wir haben zur Zeit kein Plattenlabel, das uns irgendwie ein Zeitlimit gibt oder so. Wir müssen uns also überhaupt nicht beeilen, oder uns denken: Wir brauchen eine Single!
Es gibt einfach keinen Druck!

 

Welches Label wird dann das Album releasen?

Naja, wir haben kein Label! (lacht) Aber es wird bestimmt mal jemand kommen und sagen: Ja, wir wollen das für euch rausbringen.
Es ist super so, denn wir haben niemanden, der uns Druck macht… natürlich abgesehen von uns selbst! Aber der Druck, den man sich selbst macht, ist anders, er ist gut, denn er pusht dich total. Das ist bei Künstlern immer so, denke ich. Wenn du als Maler ein Bild malst, willst du auch, dass dieses besser ist, als das vorige, und genau dasselbe ist es auch bei unserer Musik!

 

Wie ist es eigentlich für euch, wenn zwei von euch ein Soloprojekt haben? Jonathan hat seine Band JONATHAN DAVIS AND THE SIMPLY FUCKING AMAZINGS und Fieldy hat sein Projekt FIELDY’S DREAMS. Gibt es für euch derzeit nur KORN?

Derzeit ist jeder nur auf KORN fokussiert.

Manche Leute sagen, dass KORN jetzt auseinander geht! Immerhin sind Head und David ja schon seit einigen Jahren ausgestiegen und ihr habt in letzter Zeit auch nicht viel von euch hören lassen!

Ja, ich verstehe, warum Leute so etwas behaupten… es sind einfach die Drogen, Mann! (lacht) Ich meine, wir haben zwei Mitglieder an die Drogen verloren, aber die restlichen drei von uns sind jetzt clean. Jetzt sitzen wir oft zusammen und diskutieren über unsere Probleme. Aber ja, ich kann verstehen, warum manche so denken! Wir werden eben alle älter, aber unsere Priorität ist KORN!

Ich finde das Video, das ihr zur 2005er Single „Twisted Transistor“ gemacht habt, sehr cool! Was denkst du, welcher von den Rappern, die euch gespielt haben, hat euch am besten gespielt?

Ich würde sagen, XZibit spielte wirklich sehr gut

Mit all dem Gekotze und so, oder?

(lacht) Ja, und auch wie er den Stil von Fieldy beim Bassspielen nachahmt! Aber auch Snoop Dogg hat mich super imitiert, wie ich immer mit meinen Händen gestikuliere und so. Die Szene, wo er von einem Journalisten gefragt wird, ob er ein Wut-Problem habe, und er ihm dann das Mikro wegwirft, ist eine meiner Lieblingsszenen! Oder auch der Teil, wo der Assistent von mir geohrfeigt wird! Er musste bestimmt zehn Mal geohrfeigt werden! Der Regisseur sagte immer: Nochmal! Nochmal!
Ich denke, die letzten paar Male hat es der Regisseur dann nur noch zum Spaß machen lassen! (grinst)

Ihr wart also alle beim Dreh mit dabei?

Oh ja, wir waren da. Es hat wirklich Spaß gemacht, dabei zuzusehen, wie man von Rappern gespielt wird.

Und wart ihr auch beim kreativen Teil dabei? Wer hatte die Idee zum Video?

Die Idee hatten Jonathan und unser Manager.

Ihr habt außerdem einen Song und ein Video zu dem Videospiel „Haze“ gemacht. Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Seid ihr Fans von dem Spiel?

Jonathan ist derjenige, der der Computerfan ist. Ich muss schon damit kämpfen, den Laptop anzumachen! (lacht) Gut, so schlimm ist es auch wieder nicht. Aber es war damals Jonathans Idee, der Rest von uns war auf Urlaub! (schmunzelt)

Wann war eigentlich der Moment, als du dir gedacht hast? „Yeah, jetzt haben wir‘s geschafft, jetzt sind wir berühmt!“

 

Hm…ja, das war der Gig beim WOODSTOCK 1999! Ich meine WOODSTOCK war so ziemlich der Größte Gig, auf dem wir je gespielt haben. Aber der Ausdruck „jetzt haben wir’s geschafft“ trifft da nicht so ganz zu, denn ich glaube, so etwas braucht seine Zeit, man kann das nicht von einem Moment auf den anderen erleben.

Ähnlich wie Head, hat auch Fieldy ein Buch geschrieben, wie er von den Drogen weggekommen ist und zu Gott gefunden hat. Hat er sich da irgendwie von Brian inspirieren lassen, oder war es seine eigene Idee?

Ja, ich denke schon, dass er inspiriert wurde! Brian hat einige gute Sachen in seinem Buch ausgelassen. Denn es gab sehr viele gute Zeiten, die wir erlebt haben, und die Brian nicht in seinem Buch erwähnt hat. Und ich glaube, das hat Fieldy dazu inspieriert, ein Buch zu schreiben, das etwas gutes Licht in die Sache bringt und auch die guten Dinge erwähnt.

Hast du beide Bücher gelesen?

Ich lese sie gerade, aber ich bin noch nicht fertig damit.

Was glaubst du, wie steht’s derzeit mit dem NuMetal, auch wenn ihr euch selbst eher nicht als NuMetal bezeichnet?

Oh Mann, ich würde sagen der NuMetal ist einfach weggegangen! (lacht) Es war einfach ein Begriff der auf uns gestempelt wurde, aber das ist cool. Außerdem kenne ich eigentlich gar keine NuMetal Bands…ich weiß nicht… ich bin zu alt, Mann! (lacht)

Auf eurer Webseite gibt es jetzt ein Angebot namens „Pay Per View“, wo man sich die Shows, unter anderem die heute in Wien, ansehen kann. Das ist eine coole Idee! Wie seid ihr darauf gekommen?

Wir wollen die Fans einfach am laufenden halten. Ich meine, es gibt bereits Blogs und so und wir dachten, warum lassen wir die Fans nicht auch an unseren Shows teilhaben? Ich meine, es ist eigentlich immer die selbe Setlist, die selben Songs, die selben Leute, die spielen, aber die Leute wollen es trotzdem sehen und das ist cool!

Wird es das ganze Material mal auf einer DVD geben?

Ja vielleicht wird auch die Show heute auf einer DVD erscheinen, wenn ich heute etwas Unglaubliches mache, und alle Kameras auf mich gerichtet sind! (lacht)

Und was erwartest du dir vom heutigen Gig?

Ich weiß nicht, es ist schon eine Weile her, dass wir hier gespielt haben, also erwarte ich, dass der Energielevel hoch sein wird! Es ist immer so; ich gehe in einen Raum, in dem wir spielen werden, und versuche die Energie zu spüren. Wenn es eine riesen Arena ist, wo die Decke richtig hoch ist, dann tendiert dieser Raum dazu, die Energie zu verlieren. Aber wenn er etwas kleiner ist, wie heute, dann geh ich da rein und spüre die Energie und weiß, dass es an dem Tag gut wird! Und genau dieses Gefühl hatte ich, als ich heute das Gebäude betrat! Alles ist schwarz und dunkel und es hat diesen Geruch von altem Erbrochenem! (lacht)

KORN - James "Munky" Shaffer

 


www.kornofficial.com

 

Band-Biografie (Quelle Wikipedia)
Korn (meist KoЯn geschrieben) ist eine 1993 gegründete Metal-Band. Sie hat ihre Wurzeln in Bakersfield, Kalifornien (Vereinigte Staaten) und gilt als Mitbegründer des Nu Metal. Korn haben ihren Ursprung in der Freundschaft zwischen Reginald Arvizu und Brian Welch, die schon früh ein gemeinsames Hobby, nämlich das Gitarrespielen, pflegten. Beide beschlossen, eine eigene Band zu gründen und überredeten im Folgenden James Shaffer mit einzusteigen, da sie als Jugendliche seine langen Haare passend fanden. Mehr auf: Wikipedia
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