In Your thoughts and Your breath
I dwell in Your dreams
I am Your Life and Your DeathNever Say My Name
Das Flagschiff VADER ist zurück mit dem neuen Werk „Necropolis“, doch von Beerdigung oder ähnlichem, kann hier kaum die Rede sein. Auch das Wort „zurück“ ist vielleicht unglücklich gewählt, denn weg war Frontsau Piotr eigentlich nie. Live-Auftritte waren nie zu rar gesät, doch nachdem Bassist Novy die Band schon Anfang 2008 verlassen hatte (musste?), tauschte Piotr kurzerhand die restliche Band komplett aus. Groß war die Verwirrung, aber auch groß die Erwartungen.
Was würden VADER in neuer Besetzung – Piotr „Peter“ Wiwczarek (Voc/Git). Waclaw „Vogg“ Kieltyka (Git), Tomasz „Reyash“ Rejek (Bass), Pawel „Paul“ Jaroszewicz (Drums) – wohl vollbringen? Genau, sie bauen sich ihre eigene Stadt der Toten, eine Necropole. „Necropolis“ strotzt nur so vor Power, heftigen Riffs, Blast- und Grind Beats und wütender Atmosphäre. Ein richtig schöner Soundtrack zum Weltuntergang. Nach dem eher enttäuschenden „Impressions In Blood“, war dies auch mehr als nötig. Eine Granate folgt der nächsten und der Beschuss endet nach 11 Tracks und nur 33-Minuten, aber so läuft eben ein Blitzkrieg, kurz aber heftig. Und natürlich mehr als brutal. „Blast“ heißt Track Nummer 3 und ich denke nicht, dass ich dazu noch viel erläutern muss. Dafür stampft „Never Say My Name“ etwas gemächlicher, aber sicher nicht zimperlicher. Auf das wilde, aber überaus präzise Drumming vom erst 23-jährigen Pawel muss natürlich auch nicht verzichtet werden. Auf dem Friedhof, in einem Pentagramm stehend, beschwört Piotr bei „The Seal“ böse Geister und Dämonen, das er dann bei „Summon The Future“ zu Ende bringt. Erinnert mich an das geniale Intro von MORBID ANGEL seinerzeit auf „Abominations Of Desolation“.
Oft kommen auch Gedanken an alte Werke von VADER. Die Jungs scheinen das Wort Old-School weiterhin zu leben, denn von modernen Ansätzen oder Spielereien ist keine Spur zu finden, was nicht bedeutet, dass VADER uninspiriert oder nicht frisch klingen würden. Nein, im Gegenteil, die polnischen Vorreiter sind kompakt wie nie und fokussieren alle ihre Stärken auf „Necropolis“. Auch der Name „Anger“ ist Programm. Blasts jagen abgehackte Riffs und die Gitarren quietschen immer wieder vor Freude. Natürlich brüllt auch Piotr seine Wut mit voller Inbrust raus. Zwischendurch wird es sogar etwas ruhiger, bis dann ein sehr typisches, aber auch geniales Solo vom Meister gezockt wird. Eine kleine Überraschung ist mit „When The Sun Drowns In Dark“ dann doch gelungen. Der Song kommt teils richtig rockig rüber und mutiert später zu einem kleinen Epos mit vielen atmosphärischen Stilmitteln und Orgel, und ist mit 4:20 auch mit Abstand der längste Track von „Necropolis“
Bleibt nur noch zu sagen: Kaufen!
Tracklist „Necropolis“:
1. Devilizer
2. Rise Of The Undead
3. Never Say My Name
4. Blast
5. The Seal
6. Dark Heart
7. Impure
8. Summoning The Future
9. Anger
10. We Are Horde
11. When The Sun Drowns In Dark
Gesamtspielzeit: 33:27