PARKWAY DRIVE - Deep Blue
PARKWAY DRIVE
Deep Blue
(Modern Metal | Metalcore)

 


Label: Epitaph Records
Format: (LP)

Release: 2010


Vor ein paar Jahren hätte wohl niemand gedacht, dass aus Australien, dem sonnigen Kontinent der Surfer, Kängurus und des Ozonlochs mal eine Metalband auftauchen wird die den weltweiten Untergrund so sehr aufrütteln wird wie PARKWAY DRIVE.

Mit ihrem melodischen Hardcore-Metal, unermüdlichem Einsatz (siehe HORIZONS DVD) und einer unglaublichen Portion Freude an der Musik haben sich PARKWAY DRIVE einen Platz im Rockolymp gesichert.
Doch genug der Lobhudeleien – viel mehr interessiert an dieser Stelle die Frage was der neue Silberling mit dem klingenden Namen „Deep Blue“ zu bieten hat:

13 Nummern PARKWAY DRIVE in bekannter Qualität und Richtung, unverkennbar und doch anders. Der Grundtenor ist, wie auch der Name der CD vermuten lässt, etwas düsterer und schwermütiger als noch auf dem Vorgänger „Horizons“.
Trotzdem strotzt die Scheibe nur so vor Energie – das beste Beispiel ist „Sleepwalker“, die erste Singleauskopplung des Albums – ein Knaller mit eingängigem Strophenriff und hämmernden Drums, ein Song der schon nach dem ersten Durchgang süchtig macht.

Doch zurück zum Anfang – die CD startet mit „Samsara“, einem kurzen instrumentalen Intro, gefolgt von „Unrest“, einer klassischen Melodic Hardcore Nummer, in der Sänger Winston seinen Unmut über die Gesellschaft kundtut. Inklusive Breakdown Mittelteil der Sonderklasse, mit der Frage „What the fuck have we become?“.

Nach „Sleepwalker“ folgt mit „Wreckage“ eine etwas langsamere, tragende Nummer die perfekt die Stimmung des Albums einfängt: Dunkelheit, Verzweiflung und Wut auf eine Welt die kontinuierlich auf ihren Untergang hinarbeitet. Perfekt daran fügt sich „Deadweight“ – im Midtempo groovt die Nummer dahin und vermittelt trotz verspielter Melodien immer unterschwellig eine gewisse Melancholie.

Grundsätzlich erkennt man an der Reihenfolge der Songs und besonders an den Lyrics, dass das Album gezielt ein Gesamtkonzept verfolgt – nach den eröffnenden Knallernummern geht es in der Mitte der Scheibe etwas gemächlicher zur Sache – quasi vom Stress der Gesellschaft hinaus in die Wildnis und den Ozean und dann wieder zurück ins Chaos der Zivilisation.

„Alone“, Song Nummer sechs ist nicht unbedingt die Bombe des Albums – etwas zäh und langatmig wirken Intro und Strophe, ähnlich verhält es sich bei der darauf folgenden Nummer „Pressures“.

Danach geht mit „Deadweight“ die BPM Anzeige der Stereoanlage aber wieder straight nach oben – eine schnellere Nummer mit starken Metaleinflüssen und Ohrwurm Refrain (trotz nicht vorhandener cleaner Stimme). Wummernde Drums im Mittelteil und ein Downtempo Part runden dieses Schmuckstück gekonnt ab.

Richtige Knaller und die Live Nummern schlechthin sind definitiv „Deliver Me“ und „Karma“. Die Gitarren und das Schlagzeug grooven von der ersten Sekunde an durch die Strophen, gigantische Breakdowns zum Refrain und mehr Energieausstrahlung als ein Castor Transportbehälter – wer dabei nicht Lust auf Moshpit bekommt sollte seine Mitgliedschaft bei der „IG Metal“ schleunigst kündigen.

Natürlich darf auf keinem Album die Live-besoffen-mitgröhl-Hymne fehlen – „Home is for the Heartless“ trumpft mit viel Gefühl eingängigem Gesang und „ooooohooooohhhoooohoooohooohoooo…“ Refrain auf.

Mit „Hollow Me“ und „Levithian I“ folgen noch mal zwei groovig-rockige Nummern mit ordentlich Schmalz für einen würdigen Auftakt zum großen Finale. „Set to Destroy“ zieht bei einer Länge von nur 01:34 nochmal alle Register – die Drumsticks wirbeln und die Gitarren breaken um die Wette – ein perfekter Abschluss für eine gelungene CD.

Wem das da oben zu ausführlich ist der hätte besser nur das hier gelesen: Zusammengefasst beleibt zu sagen, dass PARKWAY DRIVE mit „Deep Blue“ wieder einmal ein Monument ihres einzigartigen Stils dargelegt haben – ein perfekt durchstrukturiertes Album mit großartigem konzeptionellen Aufbau und nur einem kleinen Durchhänger in der Mitte. Auch Artwork und Aufmachung der CD können überzeugen und somit bleibt nur noch eines zu tun: CD kaufen, Texte lernen und PARKWAY DRIVE live bewundern – denn wenn die Jungs etwas noch besser können als Songs schreiben, dann ist es mit Sicherheit diese Songs live zu performen!

[hampe]

 


Tracklist „Deep Blue“:
1. Samsara
2. Unrest
3. Sleepwalker
4. Wreckage
5. Deadweight
6. Alone
7. Pressures
8. Deliver Me
9. Karma
10. Home Is For The Heartless
11. Hollow
12. Leviathan I
13. Set To Destroy
Gesamtspielzeit: 43:43

 


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PARKWAY DRIVE - Horizons
PARKWAY DRIVE – Deep Blue
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