Mit „Forging The Eclipse“ legen die Melodic-Death-Recken von NEAERA ihren bereits fünften Longplayer in den letzten sechs Jahren vor. Es dürfte den Münsteranern also durchaus Spaß machen, sich ins Studio zu begeben. Es liegt aber sicherlich nicht nur an der Quantität, sondern vor allem an der Qualität ihres Outputs, dass sich NEAERA in den letzten Jahren zu einer ernsten Größe im deuschsprachigen Melodic-Death/Metalcore-Kosmos gemausert haben.
Los geht’s mit einem sehr ruhigen, von diversen Samples untermalten Intro, ehe man mit „Heavens Descent“ voll auf die Zwölf geht. Hier geben sie gleich mächtig Gas und ein Drum-Stakkato-Gewitter bricht über einem herein. Eines der Markenzeichen ist ja der Gesang von Benny Hilleke. Dieser wechselt scheinbar mühelos zwischen extremen Scream- und Growl-Passagen, was auch im ersten Song gleich voll ausgeschöpft wird. Bei „In Defiance“ geht’s in ähnlicher Tonart weiter. Wieder wird auf den Gitarren geschreddert, was das Zeug hält. NEAERA bauen auch immer wieder fette Breaks ein, um den unbändigen Vorwärtsdrang etwas zu brechen. Als kurze Verschnaufpausen sozusagen. Bei „Rubikon“ tauchen vor dem geistigen Auge schon diverse Festival-Areas auf, wo es im Moshpit ums Ganze geht. NEAERA waren letztes Jahr ja auch am Rock The Lake in Kärnten und haben dort für die größte Wall Of Death gesorgt, die Kärnten je gesehen hat.
Track Nr. acht, „Certitude“, ist dann defintiv die verdiente Erholung. Ein reines Instrumentalstück. Sehr ruhig, von sphärischen Klängen untermalt und stimmungsvoll. Von den letzten vier Songs sei hier „And To Posterity A Plague“ hervorgehoben. Ein sehr starker Song, der ein wenig an AMON AMARTH erinnert und wieder direkt in die Glieder fährt.
„Forging The Eclipse“ ist ein starkes Album. Den einzigen Vorwurf, den man unsern deutschen Nachbarn machen kann ist, dass ein wenig das Salz in der Suppe fehlt. Sie liefern zwar durchwegs hochwertige Kost ab, die aber eine Spur mehr Abwechslung vertragen könnte. Fans der Truppe können aber mit Sicherheit bedenkenlos zugreifen.
Tracklist „Forging The Eclipse“:
1. The Forging
2. Heavens Descent
3. In Defiance
4. Eight Thousand Sorrows Deep
5. Arise Black Vengeance
6. Rubikon
7. Sirens Of Black
8. Certitude
9. Exaltation
10. Tyranny Of Want
11. The Prophecy
12. And To Posterity A Plague
Gesamtspielzeit: 40:01