Welcome To The Morbid Reich
(Death Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 12.08.2011
By fire or by Sword
So human feelings
Like hate or disgrace
Why a need to kill, to fight, burn, enslave
Why a need to die…
Only Hell Knows
Wenn man an Polen und Death Metal denkt, dann kommt unweigerlich der Name VADER zuerst. Klar, es gibt da noch Truppen wie BEHEMOTH, HATE ETERNAL, DECAPITATED oder DIES IRAE, doch im Endeffekt sind die alle irgendwie verbandelt und der Weg führt immer wieder zurück zu Piotr und seine Kollegen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass in dieser Truppe ein Kommen und Gehen herrscht wie am Flughafen oder im polnischen Puff. Nachdem man 2008 Basser Novy (Ex-BEHEMOTH, DIES IRAE), Gitarrist Mauser (DIES IRAE, UNSUN) und Schlagwerker Daray (Ex-DIMMU BORGIR, HUNTER) kurzerhand entfernte, sollte auch das darauffolgende LineUp mit dem „Necropolis“ aufgenommen wurde nicht lange halten. Paul und Vogg (DECAPITATED) sind also nur weitere Namen, die sich an die unendliche Liste der ehemaligen Mitglieder heften. Ryash (CHRIST AGONY) überlebte noch bis nach den Aufnahmen in der Band, wurde aber dann auch ersetzt.
Im Jahr 2011 versucht Piotr „Peter“ Wiwczarek sein Glück mit den Neuzugängen Marek „Spider“ Pająk (ESQARIAL, AMORPHOUS), Tomasz „Hal“ Halicki (DEAD INFECTION) und dem Engländer James Stuart (DIVINE CHAOS). Die Frage, ob denn VADER durch diese erneute Änderung immer noch nach VADER klingen stellt sich eigentlich nicht, denn für die Musik zeichnet sich nach wie vor Peter selber verantwortlich, wie lange die drei Musiker in der Band verbleiben dürfen, ist hingegen fraglich. Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit hört jedenfalls auf „Welcome To The Morbid Reich“ und kann sich hören lassen. Nach einem stimmigen Intro holzt der Titeltrack gleich brutal los. Ein spannendes Riff und epische Sounds leiten den Song ein, bis dann James Stuart das erste Mal in die Felle knüppelt und die Keyboards von der Bildfläche bläst. Das Drumming ist abgehakt und die Riffs dazu passend abgestimmt. Auch Peter singt stoßweise, bis im Mittelteil melodische Leads und das erste Solo zeigen, dass es VADER immer noch drauf haben. „The Black Eye“ legt noch einen Zahn zu und geht technisch in die Vollen. Vertrackt aber trotzdem kompromisslos räumt diese Abrissbirne alles aus dem Weg. Hier wird auch beim Gebrüll etwas variiert.
VADER klingen also immer noch zu hundert Prozent nach sich selbst, schaffen es aber, vielleicht gerade durch die neuen Mitglieder, die zwar technisch auf höchstem Niveau agieren, aber auch nicht vor Spielereien zurückscheuen, richtig frisch zu klingen. Dabei gehen die Polen auch wieder ein paar Jahre zurück, klingen soundtechnisch zwar so modern, wie Old-School Death Metal klingen darf, musikalisch wird aber die gewohnte VADER Kost der 90er geboten. Egal ob man das knüppelharte „Only Hell Knows“ mit starken Vocals, das episch angelegte „I Am Who Feasts Upon Your Soul“ oder das abgefahrene „I Had A Dream…“ hernimmt, man bekommt immer genau das was man sich von dieser Band wünscht.
Der Fan wird von VADER auch im Jahr 2011 nicht enttäuscht und kann bedenkenlos zugreifen. „Welcome To The Morbid Reich“ klingt technisch ebenso ausgreift wie die Vorgänger, hat aber den Vorteil, einfach frischer und spritziger zu tönen.
Tracklist „Welcome To The Morbid Reich „:
1. Ultima Thule
2. Return To The Morbid Reich
3. The Black Eye
4. Come And See My Sacrifice
5. Only Hell Knows
6. I Am Who Feasts Upon Your Soul
7. Don´t Rip The Beast´s Heart Out
8. I Had A Dream…
9. Lord Of Thorns
10. Decapitated Saints
11. They Are Coming…
12. Black Velvet And Skullls Of Steel
Gesamtspielzeit: 37:37