Their shadow shrouds
Louder than tattered wings they sound
Descending downLocust
Jetzt ist es also soweit. MACHINE HEAD legen mit „Unto The Locust“ ihren siebten regulären Longplayer vor. Was war da nicht alles im Vorfeld darüber zu lesen, wie großartig dieses Album werden würde. Die Latte lag ja nach dem sehr, sehr guten Album „The Blackening“ schon ziemlich hoch. Eines gleich vorweg…MACHINE HEAD haben diese Latte um ein ganzes Stück weiter nach oben gesetzt. Was die Herren Flynn, Demmel, Duce und vor allem Schlagzeuger Dave McClain hier vom Stapel lassen, schickt die Kinnlade nicht nur einmal auf Talfahrt.
Aber mal der Reihe nach. „I Am Hell (Sonata In C#)“ beginnt mit klerikalen Gesängen die nach einer guten Minute von einem fetten Riff und einem intensiven Mid-Tempo-Part abgelöst werden. Nach insgesamt gut zwei Minuten bricht dann ein Thrash Gewitter los, das einen aus den Socken bläst. Hier zeigen die vier gleich auf welch ungemein hohem Niveau sie mittlerweile angelangt sind. Vollgas in Vollendung und das fast 8 1/2 Minuten lang! Man sollte das Fade-Out vom ersten Track nutzen um Luft zu holen, denn bei „Be Still And Know“ muss der Head wieder gebangt werden. Der Song wird von einem sehr gut gesungenen, melodischen Refrain und sensationellen Gitarrenparts getragen. Mit 5:43 Min. ist das der kürzeste Track auf dem Album. Der Weg, der mit „The Blackening“ erstmalig beschritten wurde, nämlich Songs einfach so lang werden zu lassen, wie sie eben sein müssen, setzt sich also auf „Unto The Locust“ fort. Es kommt allerdings nie Langeweile auf. Bei manch anderer Band ist man nach 3 Minuten froh, dass der Song vorbei ist, bei MACHINE HEAD könnte manch 7-Minütiger Song ruhig noch länger sein.
Track drei ist die vorab Single „Locust“ und ist direkt und schnörkellos. Die Scheibe groovt gewaltig und bietet knapp nach der Hälfte einen Doppel-Gitarren-Part wo es einem kalt über den Rücken läuft. Ganz großes Kino! „This Is The End“ schlägt in die gleiche Kerbe. Nach ruhigem Gitarren-Intro nimmt der Song wieder ordentlich Fahrt auf. Dave McClain an den Drums trommelt sich die Seele aus dem Leib. Die Rythmusabteilung steht den beiden Gitarren im Bezug auf Tempo und Präszision um nichts nach.
Bei „The Darkness Within“ hat man etwas Zeit zum Luft holen und Rob Flynn zeigt, dass er als Sänger weit mehr kann als Schreien. Dieser Song wird von seinem variablen Gesang getragen und nimmt einen mit seinem Groove mit auf eine Reise in die Dunkelheit. Will man unbedingt ein kleines Haar in der Suppe von „Unto The Locust“ finden so wäre es wohl Track Nummer sechs „Pearls For Swine“. Der Song zündet nicht ganz so wie die anderen und wirkt etwas unausgegoren. Aber hier wird auf sehr hohem Niveau gejammert. Den Abschluß bildet „Who We Are“, das von einem Kinderchor eröffnet wird, der dem Vernehmen nach aus den Kindern der Bandmitglieder besteht. Der Song ist wieder typisch MACHINE HEAD mit einem Refrain, wo man im Geiste schon die Massen mitgröhlen hört.
Mit diesem Longplayer haben MACHINE HEAD vermutlich das beste Stück ihrer Karriere abgeliefert. Mit „The Blackening“ ist ihnen ja schon ein großer Wurf gelungen, der aber hier nochmal getoppt wird. Jeder, der auch nur im entferntesten auf Thrash-Metal steht muss sich mit diesem Album auseinandersetzen. Für Fans der vier Jungs führt sowieso kein Weg an einem Kauf vorbei.
Tracklist „Unto The Locust“:
1. I Am Hell (Sonata In C#)
2. Be Still And Know
3. Locust
4. This Is The End
5. The Darkness Within
6. Pearls For Swine
7. Who We Are
Gesamtspielzeit: 48:56