The Great Fire
(Deathcore)
Label: Rise Records
Format: (LP)
Release: 2012
Die Jungs und Dame von BLEEDING THROUGH in eine Schublade zu schmeißen, war von Anfang an nicht leicht und von Album zu Album machen es sie uns schwerer. Wenn man denn unbedingt einen Ausgangspunkt nehmen will um sich dem Sound von der Truppe aus Orange County zu beschreiben, dann werden wohl Worte wie Metalcore oder NWOAHM fallen. Doch auch auf dem siebten Album kommt man auch nicht daran vorbei weitere Genres wie Death, Thrash, Black und Hardcore zu erwähnen. Vor allem ist aber klar, auch „The Great Fire“ ist nichts für schwache Nerven.
Nach einem recht unscheinbaren Intro ballert man gleich mit knackigem Riffing und wütenden Drums los. „Faith In Fire“ ist brutal, schnell und fett, aber auch melodisch. In knapp zwei Minuten werden derbe Geschütze aufgefahren. Vor allem Brüllwürfel Brendan Schieppati und Drummer Derek Youngsma verausgaben sich und lassen ihrer Wut freien Lauf, während Marta immer mal wieder ihre Keyboards einstreut. „Goodbye To Death“ beginnt eine Spur gezügelter, groovt schweinisch zu Beginn, aber lässt nach kurzer Zeit wieder der Wut freien Lauf. Im Mittelteil wird es richtig hektisch und eine blackmetallische Atmosphäre entsteht. Hat man früher Marta noch etwas weiter im Hintergrund gemischt, bekommt sie auf „The Great Fire“ wirklich viel Platz für ihre atmosphärischen Keyboards geboten, was ich grundsätzlich gutheiße, da sie oftmals in dem anscheinenden Chaos für Ordnung und den roten Faden sorgt, doch bei „Final Hours“ hat sich die Dame wohl etwas zu viel Freiraum gegönnt. Die Melodie im Chorus ist zwar schön, doch der gewählte Sound unerträglich. Klingt irgendwie nach billiger Bontempi-Orgel für Kinder. Bei „Starving Vultures“ klingt das Ganze dann schon wieder angenehmer und es kommt eine richtig schön dichte Atmosphäre auf. Leider passieren ihr aber im Laufe der Platte noch ein paar weitere Hoppalas dieser Art.
BLEEDING THROUGH knacken auf „The Great Fire“ nur einmal die 4-Minuten Grenze, was ich schade finde, denn die Wut und Brachialität in Kombination mit den Melodien kann durchaus über längere Strecken überzeugen und so fliegen die Songs einfach nur an einem vorbei und einen Übertrack wie „Sister Sharlatan“ sucht man vergebens. Hätte man ein paar weniger Songs gebastelt, die dafür etwas mehr durchstrukturiert und somit längere Arrangements gemacht, würden die Songs sicher schneller hängen bleiben und im Endeffekt mehr rausschauen. Ein gute Beispiel dafür ist sicher „Trail Of Seclusion“, welches dank cleanen Vocals und kompakten Strukturen schnell zündet. Aber auch das keyboardlastige „Entrenched“ weiß auf Anhieb zu gefallen, geizt aber dennoch nicht mit der nötigen Härte.
Auch „The Great Fire“ beweist das Können dieser einzigartigen Band, mach Spaß und bricht über alle Genregrenzen hinaus. An die wirklich guten Alben wie „Declaration“ oder „This Is Love, This Is Murderous“ mag man aber hier nicht heranreichen.
Tracklist „The Great Fire“:
1. The March
2. Faith In Fire
3. Goodbye To Death
4. Final Hours
5. Starving Vultures
6. Everything You Love Is Gone
7. Walking Dead
8. The Devil And Self Doubt
9. Step Back In Line
10. Trail Of Seclusion
11. Deaf Ear
12. One By One
13. Entrenched
14. Back To Life
Gesamtspielzeit: 46:15