FEAR FACTORY - The Industrialist
FEAR FACTORY
The Industrialist
(Industrial Metal)

 


Label: Candlelight Records
Format: (LP)

Release: 05.06.2012


Nach langem Hin und Her besteht nun endlich wieder Gewissheit, wer unter dem Namen FEAR FACTORY Musik veröffentlichen darf. „The Industrialist“ ist das zweite Album das von dem Gespann Burton C. Bell und Dino Cazares an den Mann gebracht wird.

Setzte man bei den letzten Alben noch auf Drummer aus Fleisch und Blut, so verzichtet man nun auf einen solchen, wodurch die Musik nun zur Gänze in den Händen der beiden Herren liegt. Der Drumcomputer ist gut programmiert, man merkt nicht viel Unterschied zu den „natürlichen“ Drumlinien, die im Industrial Metal sowieso bis zur Unkenntlichkeit mit Effekten und Kompressoren belegt werden.

Generell hielten auf „The industrialist“ wieder vermehrt Industrial-Elemente Einzug und das Songwriting orientiert sich stark an „Demanufacture“, der Debüt-Platte von FEAR FACTORY, erreicht dabei aber nie dessen rohe Kraft und Originalität. Man ist sichtlich bemüht Abwechslung in die Songs zu bringen und bedient sich dabei einiger interessanter Stilmittel. Markante Stakkato-Riffs und wuchtige Doublebassattacken wechseln sich mit melodischen Gesangsparts ab, wobei zum Beispiel bei „Recharger“ der Schwerpunkt auf ersterem und bei „New Messiah“ auf zweiterem liegt. Bei „Disassemble“ wird auch mal der Bass ordentlich aufgedreht um im Mittelteil einen MESSHUGGAHesken Riff raus zu hämmern. Ansonsten streut man zwischendurch Elektro-Effekte oder den einen oder anderen „Bassdrop“ hinein um der Monotonie entgegen zu wirken.

Stellenweise neigt man aber zur Übertreibung und man bekommt das Gefühl, dass versucht wurde mit der Brechstange möglichst viele Effekte in die Songs zu dreschen. Der instrumentale Track „Religion Is Flawed Because Man Is Flawed“ wirkt mit seinen epischen Keyboards, Chören und Klavierklängen etwas schräg und nicht ganz in das Konzept passend, er bietet aber nur einen kleinen Vorgeschmack auf den völlig unnötigen Noisetrack „Human Augmentation“, der mit einer versucht-gruseligen Stimmung das Album scheinbar abrunden soll. Nicht, dass gegen einen kleinen, stimmigen Noisetrack etwas einzuwenden wäre, aber warum FEAR FACTORY hierfür schlappe 9 Minuten veranschlagt haben wird man wohl nie genau verstehen.

Nun ja, sei’s drum. Acht von Zehn Songs sind ja durchwegs gelungen und auch recht abwechslungsreich ausgefallen. „The Industrialist“ zeigt, trotz einiger Schwächen, dass man FEAR FACTORY in seiner momentanen Konstellation auf keinen Fall abschreiben sollte.


Tracklist „The Industrialist“:
1. The Industrialist
2. Recharger
3. New Messiah
4. God Eater
5. Depraved Mind Murder
6. Virus Of Faith
7. Difference Engine
8. Disassemble
9. Religion Is Flawed Because Man Is Flawed
10. Human Augmentation
Gesamtspielzeit: 48:53


www.fearfactory.com

 

FEAR FACTORY - Digimortal
FEAR FACTORY – The Industrialist
LineUp:
Burton C. Bell
Dino Cazares
7.5
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