VAN HALEN - A Different Kind Of Truth
VAN HALEN
A Different Kind Of Truth
(Hard Rock)

 


Label: Universal
Format: (LP)

Release: 2012


Wenn man mit Gleichgesinnten über VAN HALEN spricht, dann meistens in Superlativen. Da kommen Sprüche wie: „das beste Riff aller Zeiten“, „der genialste Gitarrist überhaupt“ oder „Meilensteine der Rock Geschichte“. Doch egal wie man zu den US Amerikanern steht, eines muss man zugeben, sie polarisieren auch nach fast 40 Jahren unverändert. Das letzte Album „Van Halen III“ hat inzwischen 14 Jahre auf dem Buckel und so wurde es Zeit mit „A Different Kind Of Truth“ endlich neues Material auf die gespannte Meute los zu lassen. An Bord befinden sich zum zweiten Mal Sirene David Lee Roth, der sich endlich mit Gitarrenhexer Edward Van Halen versöhnte um nach 28 Jahren an dem Meisterwerk „1984“ anzuschließen, am Bass Sohnemann Wolfgang Van Halen und am Schlagzeug Alex Van Halen. Bis auf den ehemaligen Bassisten Michael Anthony der jetzt bei CHICKENFOOT werkt, kann man von der Urbesetzung sprechen.

Eröffnet wird der musikalische Reigen mit der Singleauskopplung „Tattoo“ das schon seit ein paar Wochen durch das Internet geistert. Die Hommage an den Körperkult wird die Fans spalten. Die einen werden den Song cool finden, da David singt wie zu seinen besten Zeiten und andere werden die Kommerz Keule schwingen und schreien, VAN HALEN haben sich verkauft. Ich denke man sprach immer schon ein sehr breites Publikum an und kann es nicht allen recht machen. „Tattoo“ lebt von seinem eingängigen Refrain der etwas in die Pop–Schiene geht und dem Mittelteil bei dem Eddie zeigt, dass er an der Axt nichts verlernt hat.

Bei „She’s The Woman“ geht mir das erste Mal das Herz auf. Tolle Nummer die mich an die erfolgreichen 80er denken lässt. Angeblich entstand der Titel noch vor der Trennung vor über 20 Jahren und schaffte es damals aus welchem Grund auch immer, nicht auf einen Silberling. Von Beginn an rotzfrech und richtig dreckig rockt David getragen von perfekter Gitarrenarbeit durch den Song. Für mich das musikalische Highlight.

Auch Schlagzeuger Alex sei hier positiv erwähnt, der besonders bei „China Town“ auftrumpft und sich Hochgeschwindigkeits Duelle mit der Gitarre von Eddie liefert. Fast kommt es einem so vor, als hätte der Gott der Gitarre extra viele Solos eingebaut um ja zu beweisen, dass er immer noch zu den Besten gehört. So bei „Blood And Fire“, dem flotten „Outta Space“ oder dem Abschluss Kracher „Beats Workin“ der nochmal richtig abgeht.

Doch nicht alles das glänz ist auch Gold. So zum Beispiel der komische Titel „Heybabysweetiedollon“ der sehr experimentell ausgefallen ist und nicht wirklich überzeugen kann. Auch gesanglich nicht das Gelbe vom Ei. „Stay Frosty“ klingt etwas ungewöhnlich und dürfte eher als Spaßnummer verstanden werden.

Alles in allem liefern uns VAN HALEN ein ganz ordentliches Album und setzten ein deutliches Lebenszeichen mit „A Different Kind Of Truth“. Auch wenn die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt werden, rockt das Teil zwischendurch ganz ordentlich und nach einigen Durchläufen machen die Songs noch mehr Spaß.

Auch wenn die Zeiten vorbei sind in denen man als Vorband OZZY OSBOURNE die Show stahl, kann man VAN HALEN heute noch zu den Überbands unserer Zeit zählen. Ich hoffe, dass sich die Jungs nach ihren Gigs in Übersee auch nach Europa verirren.

 


Tracklist „A Different Kind Of Truth „:
1. Tattoo
2. She´s The Woman
3. You And Your Blues
4. China Town
5. Blood And Fire
6. Bullethead
7. As Is
8. Heybabysweetiedollon
9. The Trouble With Never
10. Outta Space
11. Stay Frosty
12. Big River
13. Beats Workin
Gesamtspielzeit: 49:58

 


Band-Links:

VAN HALEN - A Different Kind Of Truth

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VAN HALEN – A Different Kind Of Truth
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