Für Rocker der alten Schule kamen die Jungs von BULLET wie gerufen, versprühten die Jungs aus Schweden doch gekonnt den Duft der 80er Jahre, gepaart mit modernen Klängen. Besonders Album Nummer drei „Highway Pirates“ konnte auf Anhieb überzeugen und vergrößerte die Fangemeinde des Quintetts schlagartig. Auf den Schwingen des Erfolges gibt es natürlich nur eines zu tun, und zwar sofort einen neuen Silberling nachschießen. Gesagt, getan und so kommt am 14. September „Full Pull“ in die Plattenläden.
Produziert wurde das Teil in den Gutterview Recorders Studios in Stockholm zusammen mit Nicke Andersson (ENTOMBED) und Fred Estby (DISMEMBER).
Leider ergeht es den Nordländer nicht viel anders als den Kollegen von AIRBOURNE, die zu Beginn ihrer Karriere bei Fans zwar den Aha-Effekt auslösten, jedoch bei den Folgealben nicht mehr ganz so zu überzeigen wussten. Zwar kann „Full Pull“ durchaus als souveräne Erscheinung verbucht werden, doch Kracher aller „Highway Pirates“ oder „Stay Wild“ sind leider nicht zu finden. Am ehesten kratzen noch der Opener „Midnight Oil“ und „Rush Hour“, das mit ungewöhnlichen Soundelementen bestückt ist, an den vorhin genannten Hits. Musikalisch orientiert man sich wieder an den großen Vorbildern mit dem Blitz im Schriftzug und stimmlich agiert Sänger Hell Hofer stark und erinnert zeitweise an ACCEPT Frontbrüller Mark Tornillo. Totalausfälle sind nicht zu verzeichnen, jedoch versinken einige Nummern nur in Mittelmäßigkeit und bleiben nicht wirklich hängen. Die Herren an den Äxten sollten noch positiv erwähnt werden, da jede Menge Riffs abgefeuert werden die mit dem Prädikat wertvoll Stempel verseht werden müssen. Als letzte Nummer heizt „Warriors“ gekonnt ein, und zeigt, dass BULLET doch auch anders klingen können. Solide Arbeit vom Herrn an der Gitarre mit dem klingenden Namen Hampus Klang und leicht veränderter Gesang von Mr. Hofer, garniert mit einem Mitgröhl – Refrain lassen doch noch einen versöhnlichen Abgang zu.
Als Fazit könnte man kurz und einfach schreiben, BULLET machen nach wie vor Spaß, rocken wie Sau können locker jede Metal Party auflockern, doch recht neu oder umwerfend klingt anders. Für Sammler erscheint ein limitiertes Digipak, oder die Version in Vinyl, die je einen Bonustrack enthält.
Tracklist „Full Pull“:
1. Midnight Oil
2. Full Pull
3. Running Away
4. All Fired Up
5. Rolling Home
6. In The Heat
7. High On The Hog
8. Rush Hour
9. Freeriding
10. Gutterview
11. Warriors
12. Bonus Track: Get On
Gesamtspielzeit: 34:27