Es gibt da eine Frau im Metal Universum, die bald ihren 50sten Geburtstag feiert (den man ihr bei Gott nicht anerkennt) und trotzdem kein bisschen leiser wird. Seit 1983, meinem Geburtsjahr ist die Metal-Queen aus der Rock-Branche nicht mehr wegzudenken und liefert alle paar Jahre starke Alben. Und das die hübsche DORO Hymnen schreiben kann ist auch nichts Neues. Solche finden sich auch zu Hauf auf dem neuesten Streich, mit dem auf den Punkt kommenden Titel „Raise Your Fist“.
Songs wie der Opener „Raise Your Fist In The Air“, oder das flotte “Take No Prisoner” funktionieren nach dem typischen Schema F. Eingängige Melodien, harte Riffs, ein Refrain zum Mitsingen und alles zugeschnitten auf die wunderbare Stimme der wilden Blondine. Auf die Muttersprache wurde auch diesmal nicht vergessen und so trällert DORO zwei Songs auf Deutsch. Die Liebesbekundung „Engel“ zeigt die gefühlvolle Seite der Düsseldorferin. Zwar ein bisschen kitschig, doch nach mehrmaligen durchhören brennt sich der Song in die Gehörgänge und kann als gelungen bezeichnet werden. „Freiheit“ (Human Rights) ist die zweite Nummer auf Deutsch, die etwas härter ist, jedoch nicht ganz überzeugen kann. Zu oft wiederholt sich der Refrain und man hört sich relative schnell ab. Dieses Problem haben leiden noch ein zwei Nummern.
Dass man in 30 Jahren einige neue Freundschaften schließt versteht sich von selbst. Eine ganz dicke verbindet DORO mit MOTÖRHEAD Legende Lemmy Kilmister und so ist es keine Überraschung, dass der ältere Herr bei dem Song „It Still Hurts“ am Gesang teilnimmt. Die zwei Herrschaften harmonieren und liefern einen Gänsehaut Song aller ersten Güte ab. Noch nie hörte man Lemmy so gefühlvoll und soft ins Mikro hauchen. Ganz großes Kino und selbst nach dem dritten Durchgang stellt es mir noch die Nackenhaare auf. Für mich das schönste Duett seit „Close My Eyes Forever“ von LITA FORD und Ozzy Osbourne. Ein weiterer Gast darf sein Können bei „Grab The Bull (Last Man Standing)“ zeigen, Gitarrenvirtuose Gus G. (FIREWIND) veredelt mit seinem fulminanten Stil diesen Song.
Die zweite Überperle trägt den schlichten Titel „Hero“ und besingt einen gewissen, leider viel zu früh verstorbenen Stimmgiganten. Namen sind hier überflüssig. Auch Miss Pesch verrät uns bis zum Schluss nicht wen sie besingt und gerade dieser Umstand verleiht dem Song eine gewisse Würde. Gefühlvoll wird dahin geträllert ehe Schlagzeuger Johnny Dee die Geschwindigkeit deutlich steigert. Immer wieder werden berühmte Songs des Meisters gekonnt in den Songtext eingebaut. Absolut würdige Huldigung und ein wahrlich gelungener Song.
Die drei Herren Bas Maas, Nick Douglas und Luca Princicotta an den Äxten agieren gewohnt souverän und geben DORO den gewohnt kraftvollen Sound. Besonders gut zu hören auf „Free My Heart“ bei dem alle Musiker harmonieren ehe es im Mittelteil mit starkem Soli zum Highlight kommt.
Auch wenn nicht alles Gold ist das glänz, zaubert unsere Lieblings-Deutsche immer noch Hits, Hits und nochmal Hits aus ihrem Ärmel. Fans können ohne Überlegung zugreifen.
Tracklist „Raise Your Fist“:
1. Raise Your Fist In The Air
2. Coldhearted Lover
3. Rock Till Death
4. It Still Hurts
5. Take No Prisoner
6. Grab The Bull (Last Man Standing)
7. Engel
8. Freiheit (Human Rights)
9. Little Headbanger (Nackenbrecher)
10. Revenge
11. Free My Heart
12. Victory
13. Hero
14. Sealed In Blood (Human Rights)
15. Strong And Proud
Gesamtspielzeit: 52:01
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