Nachdem sich die Urväter des amerikanischen Doom im Jahr 1996 nach dem Erscheinen des nun zwischenzeitig entstaubten „Die Healing“-Releases im Jahr 1995 endgültig getrennt hatten, schien es, als würden die ehemaligen Bandmitglieder doch lieber ihre eigenen Süppchen kochen und vor allen Dingen der nimmermüde Scott „Wino“ Weinrich versorgte die Welt weiterhin mit knochentrockenen Oden an die Schwermut.
2012 jedoch besann man sich der alten Kriegstage und herausgekommen ist die vorliegende Scheibe, an welche mancherlei hohe Erwartungen gekoppelt waren. Konnten diese erfüllt werden? Nun, die Scheibe muss sich beileibe nicht hinter den bisherigen Releases der Combo verstecken, denn es wird mit leichter Hand gekonnt psychedelisch gegroovt, eindringlich gewabert, mitreissend gerockt und das Effektgerät geschickt vergewaltigt und damit zieht der schwarzsamstägige Doom der Amis den meisten ach sooo im Seventies-Trend liegenden Neuerscheinungen mit Karacho die Schlaghose runter.
Zwar ist die Scheibe leider etwas kurz geraten und zwei Instrumentalsongs auf eine so kurze Scheibe zu packen ist eigentlich ganz schön frech, aber für die Doom-Jünger unter uns wird hiermit trotzdem die unbedingte Kaufempfehlung ausgesprochen, denn dreckige Knaller wie „The Bleeding Ground“, „Let them Fall“ sowie „Blessed Night“ sollte man sich nicht entgehen lassen.
Tracklist „Lillie: F-65 „:
1. Let Them Fall
2. The Bleeding Ground
3. Vertigo
4. Blessed Night
5. The Waste of Time
6. Dependence
7. Withdrawal
Gesamtspielzeit: 34:11