Deathcore mit Keyboard ist ja ein schmaler Grat heutzutage. Schnell kann man in Richtung Screamo, Emo-Core oder dergleichen abdriften, um „breitenwirksamer“ rüberzukommen. Doch bei WINDS OF PLAGUE sieht man ganz deutlich, dass die Jungs ihr Ding aus Überzeugung durchziehen und sie auch ohne Anpassungen kommerziellen Erfolg verbuchen können (regelmäßige Platzierungen in den Billboard Top 200).
Auch mit „Resistance“ wird ihnen das ohne weiteres wieder gelingen. Produziert in feinster angefetteter Harcore-Manier kommt mit „Resistance“ ein wahrer Brocken daher, der neben Hooks und Riffs en masse zwischenzeitlich auch mit feinen Melodien überzeugen kann und die Keyboardkomponente nicht überstrapaziert, sondern wie eine feine Prise Salz unterstützend einsetzt.
Mit „Open The Gates“ als Opener vermag man sich zuerst mal klar von der reinen Hardcore-Schiene zu distanzieren, um gleich darauf den sehr Death-lastigen und melodiösen Brocken „Say Hello To The Undertaker“ nachzuschieben. Ein herrlich druckvolles Stück Musik und für mich die perfekte Mischung aus Deathmetal und Hardcore, die diesem Subgenre eine echte Existenzberechtigung verleiht.
Danach flacht „Resistance“ leider etwas ab, ohne dabei allerdings langweilig oder durchschnittlich zu werden, denn Abwechslung bekommt man auf jeden Fall geboten, auch wenn ein Gros des Stücke arttypisch unter bzw. um drei Minuten anzusiedeln ist, „Time To Reap“ unterscheidet sich dabei wieder deutlich von „allgemein“ gehaltenen „United Through Hatred“ oder „No Man Is My Master“.
Alles in Allem ein echt gelungenes viertes Studioalbum, das in 34 Minuten mehr detaillierten Variantenreichtum aufbringt als andere Bands in Ihrer ganzen Karriere.
Tracklist „Resistance“:
1. Open The Gates
2. Say Hello To The Undertaker
3. Sewer Mouth
4. Left For Dead
5. One Foot In The Grave
6. Time To Reap
7. Unite Through Hatred
8. Good Ol´Fashion Bloodbath
9. No Man Is My Master
10. Snake Eyes
Gesamtspielzeit: 34:11
