Delivering The Black
(Power Metal)
Label: Frontiers Records
Format: (LP)
Release: 24.01.2014
Pünktlich und fast genau zwei Jahre nach dem die Teutonen PRIMAL FEAR mit „Unbreakable“ einmal mehr zeigten, dass sie fest zur deutschen Heavy Metal Größe gehören, liefern die Herren rund um Mat Sinner und Ralf Scheepers das „Schwarze“ und damit einen würdigen Nachfolger. Dass man seit 2008 keinen Besetzungswechsel mehr zu verschmerzen hatte, spürte man bereits beim Vorgänger, dass dieser durch und durch PRIMAL FEAR und so kompakt wie schon lange nicht mehr war. Die Band geht auch mit „Delivering The Black“, ihrem insgesamt zehnten, den schon vor langer Zeit eingeschlagenen Weg konsequent weiter – demnach braucht man nicht mit großen Überraschungen oder Änderungen im Sound rechnen – mit schwachen Songs aber ebenso wenig.
Mister Sinner lässt von der ersten Minute an erahnen, um wen es sich handelt – denn die Riffs sind fast durchwegs typisch und traditionell gehalten. Heavy Metal Banger wie „King For A Day“ oder „Alive & On Fire“ hätten auch mühelos auf die Frühwerke der Band gepasst, während man mit flotten Nummern wie dem hymnischen und sehr eingängigen Titeltrack und „Road To Asylum“ an die neueren Werke erinnert. Mit dem 2007er Werk „Seven Seals“ führte man damals auch episch-bombastische Longtracks ein – diese wurden auf den letzten beiden Werken wieder etwas außer Acht gelassen, doch mit dem intensiven „When Death Comes Knocking“ knüpft man an Gänsehauttracks wie „Fighting The Darkness“ und „Diabolus“, aber kann nicht ganz dessen Qualität erreichen. Dennoch, ein wirklich gelungenes Stück. Aber PRIMAL FEAR setzen dem dann doch noch eins drauf und erhöhen Qualität und Intensität enorm mit „One Night In December“, welches durch schöne Piano-Klänge und einem Ralf in Höchstform glänzt. In den fast zehn Minuten des gelungenen Bombast-Stampfers wird einem keine Sekunde langweilig. Die Strukturen und Arrangements der Songs sind absolut gut durchdacht und neben Mat glänzen natürlich auch an den Gitarren Alex Beyrodt und der schwedische Saitenhexer Magnus Karlsson, während Drummer Randy Black für mächtig Druck sorgt.
Auch wenn ich auf „Delivering The Black“ sehr viele starke Songs bietet und man keine Ausfälle finden kann sowie zum Schluss mit der Ballade „Born With A Broken Heart“ und dem wirklich gelungenen Up-Tempo Rausschmeißer „Inseminoid“ das Album würdig beendet wird, so bleibt ein leichter fader Beigeschmack. Irgendwie hat man das alles so ähnlich bereits von PRIMAL FEAR gehört. Ich persönlich hätte mir von der Truppe etwas mehr Mut zur Weiterentwicklung und ein paar Überraschungen gewünscht. Für Fans vergangener Taten – egal ob die anfänglichen oder die zuletzt durchgeführten – ist „Delivering The Black“ aber trotzdem ein Pflichtkauf.
Tracklist „Delivering The Black“:
1. King For A Day
2. Rebel Faction
3. When Death Comes Knocking
4. Alive & On Fire
5. Delivering The Black
6. Road To Asylum
7. One Night In December
8. Never Pray For Justice
9. Born With A Broken Heart
10. Insemninoid
Gesamtspielzeit: 53:00