IX – Everyone, Everything, Everywhere, Ends
(Black Metal)
Label: Season Of Mist
Format: (LP)
Release: 2015
Niklas Kvarforth, Mastermind hinter den schwedischen SHINING, kann man getrost so etwas wie einen Kultstatus innerhalb der Black Metal-Szene attestieren. Das liegt zum einen daran, dass er sich seit jungen Jahren einer suizidal-depressiven Art des Black Metal verschieben hat und dabei schon sehr früh ein erstaunliches Talent für Songwriting vorzeigen konnte. Andererseits gibt’s da auch noch diese autoaggressive Bühnenperformance. Diese vermag zwar nicht mehr so sehr zu schockieren wie früher, das Bild nach außen prägt sie aber noch immer.
Das neute Album „IX -Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ (wobei hier im Gegensatz zum Vorgänger wieder die übliche Nummerierung aufgegriffen wurde) schlägt thematisch folglich in die gewohnte Kerbe. Umso untypischer aber der erste instrumentale Song mit dem Titel „Den Påtvingade Tvåsamheten“, der mit ungewohnt heiteren Melodien für ein erstes Aufhorchen sorgt. Mit einem Riffing, das man eher von Musikern wie Devin Townsend gewohnt ist und dann gegen Ende hin noch in jazzigen Allüren aufgeht, zwingt es einen, das bisherige Bild von SHINING zu hinterfragen. Aber nach circa vier Minuten schwindet mit „Vilja & Dröm“ der Überraschungsmoment und man findet sich in vertrauten Gefilden wieder. Die Stimmung wird wieder dunkler, aber das Grundgerüst bleibt episch, langsam und melodiebetont. Ein Rahmen, der es Kvaforth erlaubt, stimmlich sein volles Potential auszuschöpfen.
Über die Länge der insgesamt sechs Songs gibt sich SHINING wunderbar facettenreich und spielt dabei im Songwriting alle Stärken aus. Akustikgitarren samt Reibeisenstimme, Rock´n´Roll geprägte Gitarrensoli, Blastbeats und Doublebass fügen sich zu einem kohärenten Gesamtwerk zusammen, dessen Songs erstaunlich gut im Kopf hängen bleiben. „IX -Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ ist also mit seinem Abwechslungsreichtum für mich eine der bisher spannendsten Veröffentlichungen in diesem Jahr. Hinein zu hören lohnt sich in jedem Fall.
Tracklist „IX – Everyone, Everything, Everywhere, Ends“:
1. Den Påtvingade Tvåsamheten
2. Vilja & Dröm
3. Framtidsutsikter
4. Människotankens Vägglösa Rum
5. Inga Broar Kvar Att Bränna
6. Besök Från I(ho)nom
Gesamtspielzeit: 39:36
Band-Links: