FIVE FINGER DEATH PUNCH - Got Your Six
FIVE FINGER DEATH PUNCH
Got Your Six
(Metal)

 


Label: Eleven Seven
Format: (LP)

Release: 04.09.2015


su_quote cite=“Question Everything“]I care no more
I can’t bare no more
I’ll say no more
I can’t give you anymore
I question everything[/su_quote]

In zehn Jahren, sechs Alben (einige davon mit Gold ausgezeichnet) legten FIVE FINGER DEATH PUNCH aus Las Vegas eine Traum Karriere hin und überzeugten mit fantastischen Live-Performances. Zwar eroberten die Herren aus den Staaten erst kürzlich Europa, zu Hause sind sie aber schon mehr als Superstars und das trotz ihres verdammt heavy tönenden Sounds. „Got Your Six“ ist wie der Titel bereits verrät, das nunmehr sechste Werk der groovenden Metaller und erscheint nur knapp zwei Jahre nach dem grandiosen Doppel-Album „The Wrong Side Of Heaven & The Righteous Side Of Hell“ – die Erwartungen sind natürlich enorm.

Die erste Single „Jeckyll & Hyde“ zeigt eine komplett neue, aber starke Seite der Band, brauchte zwar etwas um richtig zu zünden, schlug dann aber voll und auf ganzer Linie ein. Die Spannung stieg vorab also nochmal ins Unermessliche. Der reguläre Opener und Titeltrack hingegen kommt sehr traditionell daher und ist ein Kracher á la „Here To Die“ oder „Under And Over It“, kommt mit seinem brachialen Groove sogar komplett ohne cleanen Gesang aus. Melodien und Hooklines gibt es aber natürlich zu Hauf. Dennoch merkt man, dass der 5 Finger Todesschlag die Songs erneut für die Bühne konzipiert hat. „Wash It All Away“ kontrastiert wunderbar und zeigt die hymnisch-eingängige Seite von Gitarrist Zoltan Bathory und seinen Jungs auf. Die Drums von Jeremy Spencer sind eingängig mit leicht poppiger Rhythmik, während Chris Kael erneut groovt ohne Ende, ehe man im unverschämt eindringlichen Refrain coole Leads von Jason Hook um die Ohren geballert bekommt. Doch über allem thront Ivan Moodys einzigartiges Organ das schnell zum Mitsingen animiert, doch er lässt sich auch hier nicht den einen oder anderen Shout nehmen.

Ein weiterer Kracher ist definitiv das geniale „No Sudden Movement“, das den brutalsten Song der eigentlich, obwohl es nur eine waschechte Ballade gibt, etwas softer als zuletzt ausgefallenen Platte und zaubert mit seinen „klick-klack reload“ Shouts einen Grinser ins Gesicht. Das Teil wird live sowas von knallen. „Hell To Pay“ geht wieder verdammt gut ins Ohr und könnte als typische Mitsing-Single gewertet werden, während „Question Everything“ sich dank Synthies und verträumten Melodien sowie poppigem Unterton als experimentellstes Stück herausstellt. Gelungen, aber sicher nicht jedermanns Sache. Zum Schluss ist das flotte Groove-Monster You´re Not My Kind“ noch ein verspäteter Hit, der das Album würdig abschließt.

So stark die erwähnten Songs auch sind, hat sich leider erneut etwas schwächeres Material eingeschlichen. Doch wenn man bedenkt, was die Herren für einen überdurchschnittlich starken Backkatalog im Rücken hat, ist das Jammern auf höchstem Nivaeu. Doch die Ballade „Digging My Own Grave“ will anscheinend in die Fußstapfen von „Far From Home“ oder „Walk Away“ steigen, schafft dies aber nicht ganz. „Boots And Blood“ ist etwas zu einfach und ideenlos ausgefallen und „My Nemesis“ tönt etwas zu verwässert und will einfach nicht zünden. Das Doublesbass-Groove Monster „Meet My Maker“ und das dynamische „Ain´t My Last Dance“ haben hingegen etwas mehr zu bieten. Außerdem habe ich das erste Mal bei einer Platte der Band das Gefühl, dies oder jenes bereits gehört zu haben.

Zu guter Letzt gibt es noch drei Bonustracks: Den versteckten Hit „You´re Not My Kind“, während „This Is My War“ gut und gerne aus alten Aufnahmesessions der ersten beiden Alben stammen könnte und „I Apologize“ geht als Powerballade vollends in Ordnung und zeigt, dass auch das Bonusmaterial der Band easy mithalten kann. Lustig auch noch der Hidden Track bei dem erklärt wird, wo der merkwürdige Gesangseffekt von Ivan zu Beginn herkommt – die Aufnahme stammt nämlich von Jason Hooks Mobilbox und wurde 1:1 übernommen.

5FDP werden den enorm hohen Erwartungen nicht ganz gerecht, liefern mit „Got Your Six“ dennoch ein gelungenes Album, das sich in der unglaublich starken Diskografie irgendwo im Mittelfeld ansiedelt.


Tracklist „Got Your Six“:
1. Got Your Six
2. Jekyll And Hyde
3. Wash It All Away
4. Ain´t My Last Dance
5. My Nemesis
6. No Sudden Movement
7. Question Everything
8. Hell To Pay
9. Digging My Own Grave
10. Meet My Maker
11. Boots And Blood
12. You´re Not My Kind (Bonus)
13. This Is My War (Bonus)
14. I Apologize (Bonus)
Gesamtspielzeit: 50:11


www.fivefingerdeathpunch.com

 

FIVE FINGER DEATH PUNCH - A Decade Of Destruction Vol. 2
FIVE FINGER DEATH PUNCH – Got Your Six
LineUp:
Ivan Moody
Zoltán Báthory
Jason Hook
Chris Kael
Jeremy Spencer
8
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