20 Jahre MÅNEGARM! Wie könnte eine Band dieses Jubiläum besser feiern als mit einem neuen Album. Die Schweden, die mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Viking/Black und Folk Metal zwei Jahrzehnte lang live und auf sieben Alben zu begeistern wussten, legen nun Nummer acht nach.
Auch wenn Janne Liljeqvist nicht mehr mit von der Partie ist, verzichten MÅNEGARM auch auf diesem Werk nicht auf seine Geige, und bereits beim ersten Track „Blodörn“ kann man deutlich Geigenklänge vernehmen, die von den Sounds diverser anderer Folk-Instrumente ergänzt werden. Der Gesang von Erik Grawsiö ist sehr druckvoll, variiert von rauh bis zu Klargesang und fügt sich perfekt in die ruhige Spielweise ein. Deutlich mehr Tempo findet man bei „Tagen Av Daga“, das perfekt zum Mitbangen geeignet ist. Hier präsentiert auch Erik nur harten, erdigen Gesang, jedoch macht genau der den gewissen nordischen Reiz aus. Deutlich kämpferischer zeigen sich MÅNEGARM mit „Odin Owns Ye All“ – ein rasant gespielter Aufruf zum Auszug in die Schlacht. Nach so viel geballter Kraft folgen mit „Blot“ und „Vigverk – Del II“ zwei wunderbare Balladen mit klarem Gesang und Gitarren- und Geigenbegleitung. Erik bekommt hier auch Verstärkung von einer Dame, sodass wunderbare Duetts entstehen. Die Identität der Sängerin war gar nicht so leicht auszuforschen, da Ellinor Videfors bisher noch nie Teil einer Band war. Ob die Schwedin auch live mit von der Partie sein wird, lässt sich noch nicht sagen, es wäre jedoch eine tolle Ergänzung. „Call Of The Runes“ ist wie der Titel schon sagt, eher von lauter Machart und sehr druckvoll ausgefallen. „Kraft“ ist etwas ruhiger, strahlt jedoch das aus was der Titel verspricht – geballte Kraft. Mit einer Maultrommel beginnt „Bärsärkarna Trån Svitjod“ und dabei handelt es sich um einen richtigen Folk-Song mit Geigenumrahmung und nur wenigen anderen Instrumenten – Lagerfeuerromantik pur!
Für „Nattramn“ fahren die Schweden jedoch wieder das ganze Instrumentarium auf, und dieser Song ist in jeder Hinsicht deutlich härter geraten als seine Vorgänger. Beim Abschlusssong „Allfader“ kommt dann wieder Ellinor mit ihrer zauberhaften Stimme zum Einsatz und wird nur von ein bisschen Gitarrenspiel begleitet. Ein sehr stimmiges Finale!
Wenn man eine Band schon seit Jahren kennt, jedoch immer nur live gesehen hat, dann ist es jedes Mal ein Experiment ein Review über deren Album zu machen. Es kann nach hinten losgehen, aber ehrlich gesagt haben mich MÅNEGARM mit ihrem selbstbetitelten Jubiläumswerk einfach nur umgehauen. Die Schweden vermischen druckvolle Sounds mit sanften Balladen und es passt einfach wie es ist. Das Album strahlt eine Erdigkeit und Authentizität aus wie man sie nicht oft findet. Nun kann ich es gar nicht mehr erwarten, bis ich sie endlich wieder auf der Bühne erleben kann – Anfang April wird es am Ragnarök-Festival in Deutschland so weit sein. Ich kann dieses Album wirklich allen Freunden der nordischen Musik nur ans Herz legen!
Tracklist „Månegarm“:
1. Blodörn
2. Tagen Av Daga
3. Odin Owns Ye All
4. Blot
5. Vigverk – Del II
6. Call Of The Runes
7. Kraft
8. Bärsärkarna Trån Svitjod
9. Nattramn
10. Allfader
Gesamtspielzeit: 50:35
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